Nachricht 15.04.2015

Deutsche-Bank-Konferenz war nur PR-Show

Trotz anders lautender Zusagen hat die Deutsche Bank auch ein Jahr nach der von ihr organisierten Konferenz zur Agrarspekulation keinerlei Ergebnisse vorgelegt, wie das Geldhaus in Zukunft mit seinen umstrittenen Spekulationsgeschäften umgehen will. Nach dem Experten-Treffen im April 2014 hatte die Bank „konkrete Vorschläge“ zugesagt – doch passiert ist seitdem nichts.

Am 16. April 2014 hatte die Deutsche Bank Kritiker und Befürworter der Nahrungsmittelspekulation unter dem Titel „Preisentwicklung bei Agrarrohstoffen – Wer ist wie in der Verantwortung?“ zu einem „offenen Austausch“ über die Folgen der Nahrungsmittelspekulation eingeladen. Auch foodwatch-Geschäftsführer Thilo Bode war bei dem Treffen in Frankfurt zu Gast. Deutsche-Bank-Vorstandsvorsitzender Jürgen Fitschen hatte im Anschluss versichert, er werde sich „in ein paar Wochen“ melden, „um zu berichten, welche Themen wir wie angehen wollen.“ Es seien „bereits konkrete Vorschläge in der Diskussions- und Abstimmungsphase“ hieß es zudem in einem weiteren Schreiben der Bank an foodwatch.

Große PR-Show, nichts dahinter

Dem ist die Deutsche Bank allerdings bislang nicht nachgekommen, konkrete Vorschläge wurden nach dem mit viel Brimborium organisierten Experten-Treffen bis heute nicht präsentiert. Für foodwatch ist klar: Die Veranstaltung war nur eine große PR-Show. Das Verhalten der Deutschen Bank zeigt, dass ihr an einem ernsthaften Dialog mit ihren Kritikern nicht gelegen ist.

Deutsche Bank zockt weiter

Spekulationsgeschäfte auf die Preise von Agrar-Rohstoffen sind sehr umstritten. Es gibt starke Indizien aus der Wissenschaft und erdrückende Belege aus der Praxis dafür, dass exzessive Spekulationsgeschäfte Lebensmittelpreise ansteigen lassen können – und damit Menschen in armen Ländern in Hunger stürzen. Doch Deutschlands größte Bank zockt unbeirrt weiter. Dabei geht selbst die eigene Forschungsabteilung der Deutschen Bank davon aus, dass Spekulationsexzesse zu Preisanstiegen führen können.

65.000 fordern: Nahrungsmittelspekulation stoppen!

foodwatch fordert seit Langem, dass die Bank schon aus Vorsorgegründen aus den Geschäften aussteigen muss. Über eine E-Mail-Protestaktion unterstützen bereits fast 65.000 Bürgerinnen und Bürger diese Forderung. In Deutschland ist die Deutsche Bank das letzte verbliebene Geldhaus, das noch an der Finanzspekulation mit Nahrungsmitteln festhält. Fordern Sie die Deutsche Bank jetzt auf, die Zockerei mit Lebensmitteln zu stoppen!