Nachricht 12.05.2017

Rossmann und Allos verkaufen belastete Produkte weiter

Die Zeitschrift „Ökotest“ hat in ihrer aktuellen Ausgabe 22 vegane Brotaufstriche getestet und in 17 von ihnen problematische Mineralöle gefunden. Vier Produkte enthielten die besonders gefährlichen aromatischen Mineralöle (MOAH), die unter Verdacht stehen, krebserregend und erbgutverändernd zu sein. Die Drogerieketten dm und Müller stoppten daraufhin den Verkauf dieser Produkte, Rossmann und Allos verkaufen die belasteten Aufstriche jedoch weiter. 

Nach dem Fund von gesundheitsgefährdenden Mineralölen haben die Drogerieketten dm und Müller den Verkauf zweier Bio-Brotaufstriche gestoppt. Betroffen sind die „dm Bio Pastete Tomate“  und die „Bio Primo Gourmet Pastete Kräuter" von Müller, wie die Unternehmen schriftlich gegenüber foodwatch erklärten. Auch die „Ener Bio Paprika-Chili Pastete“ der Drogeriekette Rossmann sowie die „Tartex Brotzeit Tomate“ von Hersteller Allos waren mit MOAH belastet – diese Produkte stehen aber weiterhin in den Regalen, die Unternehmen lehnen einen Verkaufstopp ab.

Rossmann: „gesundheitliche Bewertung problematisch“

Die in den Brotaufstrichen nachgewiesenen aromatischen Mineralöle (MOAH) stehen laut der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) unter Verdacht, krebserregend und erbgutverändernd zu sein. Auch dem Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) zufolge sollte kein nachweisbarer Übergang von MOAH auf Lebensmittel stattfinden. Trotzdem hat die Drogeriekette Rossmann den Verkauf ihres mit Mineralölen belasteten Brotaufstrichs nicht gestoppt. Man teile die Einschätzung über die gesundheitlichen Gefahren von mineralölbelasteten Lebensmitteln nicht, erklärte das Unternehmen gegenüber foodwatch. Auch der Hersteller Allos hat sein Produkt nicht aus dem Verkauf genommen. Man habe den Lieferanten gewechselt, schrieb das Unternehmen an foodwatch. 

Gesundheitsschutz nicht Herstellern überlassen!

foodwatch fordert die Unternehmen auf, die betroffenen Produkte sofort aus dem Verkehr zu ziehen. Das sollten Hersteller grundsätzlich tun, wenn sie wissen, dass ihre Lebensmittel mit krebsverdächtigen Mineralölen verunreinigt sind. Die unterschiedlichen Reaktionen der Unternehmen auf die Mineralöl-Funde in ihren Produkten zeigen jedoch: Der Schutz der Verbraucherinnen und Verbraucher darf nicht den Herstellern und Händlern überlassen werden, Bundesregierung und EU müssen endlich sichere Grenzwerte für Mineralöle vorschreiben!