Frage des Monats 01.09.2015

Geht der Sommer zu Ende fehlen mir frische Erdbeeren, Himbeeren, Heidelbeeren usw. Sind tiefgefrorene Beerenfrüchte eine Alternative – wie sieht es da mit den Vitaminen aus?

Antwort der Ernährungsexpertin:

Sommerliche Beerenfrüchte sind besonders lecker – aber jetzt am Ende des Sommers gibt es leider nur noch wenige frische Erdbeeren, Himbeeren oder Heidelbeeren. Wer nicht ausschließlich auf Herbstfrüchte wie Äpfel, Birnen und Trauben umsteigen möchte, muss dies nicht: Der Beeren-Genuss kann verlängert werden indem wir die Beeren jetzt einfach selbst einfrieren oder auf Tiefkühlware aus der Saison zurückgreifen.

Und auch auf die Vitamine muss man dabei nicht verzichten. Wenn man alles richtig macht, ist Tiefkühlobst mindestens genauso wertvoll wie frische Ware. Häufig sogar vitaminreicher als zuhause tagelang gelagertes Frischobst.

Bei Ernährungsfragen weiß foodwatch-Expertin Dr. Astrid Gerstemeier Rat.

Nur reifes und möglichst frisch geerntetes Obst einfrieren

Bei der industriellen Verarbeitung von Tiefkühlobst ist das Ziel insbesondere, dass die Beeren-Früchte auch nach dem Auftauen möglichst ihre ursprüngliche Form und Farbe behalten und kaum Flüssigkeit abgeben. Dazu wird das Obst unmittelbar nach der Ernte gereinigt, je nach Sorte entsprechend vorbereitet und bei Temperaturen meist zwischen minus 35 und minus 40 Grad Celsius sofort tiefgefroren. Dadurch bleiben die Vitamine erhalten.

Die Zwischenlagerung beim Großhändler erfolgt dann bei minus 23 Grad Celsius. Bis zum Supermarkt bleibt die Kühlkette somit ununterbrochen, dadurch bleiben die Nährstoffe und Vitamine nahezu vollständig erhalten. Bei Anbietern von Tiefkühlwaren, die direkt den Endverbraucher beliefern, bleibt die Kühlkette sogar bis zum eigenen Tiefkühlschrank erhalten.

Eigene Ernte einfrieren

Das Einfrieren, die Verpackung, die Etikettierung und die Kontrolle tiefgefrorener Lebensmittel sind auf europäischer Ebene harmonisiert. Besonders wichtig dabei ist, die Früchte nach der Reinigung und Vorbehandlung schnellstmöglich auf mindestens minus 18 Grad gekühlt werden und dass diese Kühlung nicht unterbrochen wird.

Wer selber die eigene Beeren-Ernte einfrieren möchte, um sie später wie Frischware zu nutzen, sollte nur gesunde, reife Früchte verwenden, und diese nach der Ernte möglichst schnell direkt bearbeiten und einfrieren. Das Tiefkühlgerät sollte dazu kurzfristig am besten ebenfalls auf mindestens minus 20 bis 25 Grad Celsius heruntergekühlt werden. Die Beerenfrüchte vorzugweise auf Schalen einzeln „Schockfrosten“ – und erst im gefrorenen Zustand in einen Beutel oder eine Dose umlagern. Dann wieder direkt zurück in den Gefrierschrank geben, wo die sommerlichen Früchte dann bei ausreichender Kühlung - mindestens minus 18 Grad Celsius - durchaus bis zu neun Monate gelagert werden können.