Frage des Monats 01.03.2016

Ist das Frühstück wirklich die wichtigste Mahlzeit des Tages?

Antwort der Ernährungsexpertin

Ob das Frühstück wirklich die wichtigste Mahlzeit des Tages ist und ob die alte Regel „Morgens wie ein Kaiser, Mittags wie ein König und Abends wie ein Bettelmann“ auch heute noch gilt, ist eine Frage des Typs und individuell unterschiedlich. Ausschlaggebend ist einerseits die Konstitution eines Menschen, andererseits die beruflichen und körperlichen Anforderungen im Laufe des Tages.

Wichtig: Regelmäßig Energie zuführen…

Unser Körper muss regelmäßig, und mehrmals täglich, mit Energie versorgt werden, damit es nicht zu einem Leistungsabfall kommt. Das gilt für Menschen die überwiegend schöpferisch tätig sind genauso, wie für diejenigen, die Körpereinsatz leisten müssen. Die Auswahl und Zusammenstellung des Frühstücks entscheidet ein Stück weit darüber, wie wir durch den Vormittag kommen. Dabei sind die Gewohnheiten und Vorlieben durchaus unterschiedlich – und das zurecht.

Für die einen ist ein umfangreiches Frühstück mit Käse, Wurst und Ei oder ein gehaltvolles Nussmüsli zu viel am frühen Morgen. Für die anderen ist eine Tasse Kaffee schon das höchste der Gefühle.

Bei Ernährungsfragen weiß foodwatch-Expertin Dr. Astrid Gerstemeier Rat.

Bei Ernährungsfragen weiß foodwatch-Expertin Dr. Astrid Gerstemeier Rat.

Doch das Frühstück liefert die Grundlage für unsere Leistungsfähigkeit. Niemand sollte hungrig aus dem Haus gehen, bereits eine kleine Menge Brot, Obst, warme oder kalte Getreideflocken versorgen den Körper mit der Energie, die er für den Beginn des Tages braucht.

Optimaler Weise sollten wir uns nach dem Frühstück leistungsfähig und nicht müde fühlen. Entscheidend ist dabei häufig die Frühstückszeit. Wer beispielsweise bereits um sechs Uhr früh das Haus verlässt hat möglicherweise erst um acht oder neun Appetit auf ein Frühstück. Außerdem unterscheiden viele Menschen zwischen einem Frühstück im Alltag und einem Frühstück im Urlaub. Auch jemand, der im Alltag sehr spät zu Abend isst, wird die erste Mahlzeit des Tages später angehen als andere – und sie eventuell sogar ganz ausfallen lassen.

 …und auf den eigenen Körper hören!

Wer aus kalorischen Gründen am Frühstück „spart“ sollte aufpassen, nicht über den Tag hinweg „nachzuholen“ und deutlich mehr zu essen als nötig. Das kann passieren, weil man etwa bewusst das Gefühl hat, den ganzen Morgen über gar nichts gegessen zu haben.

Regelmäßige Mahlzeiten helfen Heißhunger vorzubeugen und damit die aufgenommene Energie dem persönlichen Energieverbrauch besser anzupassen. Manche Menschen spüren aber definitiv erst in der Mittagszeit den ersten Hunger. Das sollte jeder und jede für sich selbst beobachten und einschätzen. Gerade bei überwiegend sitzender Tätigkeit und bei Menschen, die morgens etwas länger brauchen, um „in die Gänge“ zu kommen, kann es hilfreich sein am Vormittag überwiegend zu trinken und die erste Mahlzeit wirklich erst am späten Vormittag oder Mittag einzunehmen. Das ist für diese Menschen genauso in Ordnung, wie es für diejenigen, die morgens bereits mit Hunger aufwachen, notwendig ist, ein ordentliches Frühstück zu nehmen.