Lebensmittelkontrollen

Warum Schmuddelbetriebe vor den Kunden geschützt werden

Das ist das Problem

Jahr für Jahr wird jeder vierte kontrollierte Betrieb bei den amtlichen Kontrollen beanstandet. Doch wo bei der Hygiene geschlampt wird, erfahren die Verbraucherinnen und Verbraucher nicht: Die Behörden bewahren über die Kontrollergebnisse Stillschweigen. Ein Problem auch für alle sauber arbeitenden Betriebe: Sie sind von den Schmuddelbetrieben nicht zu unterscheiden.

Das fordert foodwatch

Alle Ergebnisse der amtlichen Lebensmittelkontrollen müssen veröffentlicht werden. Im Internet, bei allen Betrieben mit Kundenverkehr vor allem aber direkt vor Ort – am besten mit dem Smiley-System, das sich in Dänemark seit Jahren bewährt hat. Dort informiert ein Aushang im Eingangsbereich eines jeden Betriebes über die jüngsten Kontrollergebnisse. Eines von vier Smiley-Symbolen erklärt auf einen Blick, ob alles in Ordnung war.

Das ist der Stand

In Dänemark hat die Transparenz durch das Smiley-System die Beanstandungsquoten deutlich gesenkt. In Deutschland wehrt sich die Lebensmittelwirtschaft gegen die Einführung eines solchen Systems – und findet Gehör vor allem in den Wirtschaftsministerien der Bundesländer. Die Mehrheit der Verbraucherministerinnen und Verbraucherminister will Kontrollen dagegen öffentlich machen, dafür fehlt ihnen jedoch die Grundlage. Die Bundesregierung hat es bisher abgelehnt eine bundesweite Regelung im Lebensmittelgesetz zu verankern.