Nachricht 24.08.2011

Berlin veröffentlicht 14 Kontrollergebnisse

Mit 14 Kontrollergebnissen aus zwei Berliner Bezirken ist die lange angekündigte Seite www.berlin.de/sicher-essen online gegangen. Hier sollen Bewertungen für alle Restaurants und Cafés veröffentlicht werden, die nach dem 1. Juli 2011 kontrolliert werden. Ursprünglich hatte die Berliner Verbrauchersenatorin Katrin Lompscher (Linke) versprochen, ab Juli 2011 würden die Kontrollergebnisse in Berlin direkt vor Ort mit einem Smiley-Symbol aushängen.

Von den 14 Restaurants, zu denen Kontrollergebnisse veröffentlicht werden, hat eines das bestmögliche Ergebnis (sehr gut, keinerlei Mängel), neun wurden mit gut, vier mit zufriedenstellend bewertet. Angewendet wird dabei eine Art Notenskala von 1 (sehr gut) bis 5 (nicht ausreichend). Die Seite, die am Montag (22. August) online gegangen ist, soll sich nun langsam füllen. Noch unklar ist, ob tatsächlich alle Ergebnisse hier veröffentlicht werden. Den kontrollierten Unternehmen wird vor der Veröffentlichung Gelegenheit zur Stellungnahme gegeben. Reicht ein Betrieb Widerspruch ein, läge die Veröffentlichung im Ermessen des Bezirksamtes, berichtet die Berliner Morgenpost.

Smileys sollten zum 1. Juli kommen

Ziemlich genau vor einem Jahr hatte Verbrauchersenatorin Katrin Lompscher (Die Linke) eigentlich angekündigt, ab 1. Juli 2011 würden Smiley-Symbole am Eingang von Restaurants über das Ergebnis der letzten Kontrolle infomieren. Im Frühjahr 2011 folgte dann die Rolle rückwärts, verfassungsrechtliche Bedenken wurden angeführt und auf die gemeinsame Initiative der Länder verwiesen. Damit hat Berlin die Chance verschenkt, voranzugehen. Und die Bürger um echte Transparenz betrogen.

foodwatch fordert Informationen vor Ort

Die Veröffentlichung von Kontrollergebnissen ist ein überfälliger Schritt. Doch Listen im Internet reichen nicht – denn wer schaut schon jedes Mal ins Internet, bevor er ein Restaurant betritt? Die Information muss am Eingang jeder Gaststätte und jedes Lebensmittelgeschäfts aushängen. In Dänemark wird das seit inzwischen fast zehn Jahren erfolgreich praktiziert: Ein fröhliches oder trauriges Smiley hängt in jedem Lebensmittelbetrieb aus. Und das mit Erfolg: Erhielten 2002 nur 70 Prozent der Betriebe das fröhlichste Smiley, waren es 2009 schon 86 Prozent. foodwatch fordert, dieses System auch in Deutschland zu übernehmen: Und zwar verpflichtend und bundesweit.