Nachricht 18.10.2012

Hygienemängel bei Vinzenzmurr ein Jahr lang verschwiegen

In der bayerischen Großmetzgerei Vinzenzmurr haben Lebensmittelkontrolleure schwere Hygienemängel entdeckt – bereits vor mehr als einem Jahr. Die Kunden erfuhren nichts von den Problemen.

Stinkendes Fleisch, grün verfärbte Leber, Rattenkot: Was Lebensmittelkontrolleure Medienberichten zufolge in der Großmetzgerei Vinzenzmurr fanden, hätte viele Kunden abschrecken können. Hätte – denn die Entdeckung von März 2011 wurde erst jetzt bekannt. Einmal mehr haben Behörden ihr Wissen für sich behalten und die Verbraucher, in deren Dienst sie arbeiten, im Unklaren gelassen.

Der heute bekannt gewordenen Hygiene-Missständen zeigen: Von echter Transparenz in der Lebensmittelüberwachung sind wir noch meilenweit entfernt. Zudem blockiert Bayern seit Jahren die Einführung einer Veröffentlichungspflicht für die Ergebnisse von Lebensmittelkontrollen. Statt ihren Bürgern Lebensmittel aus Ekelproduktion zuzumuten, sollte die Regierung Seehofer schnellstmöglich dafür sorgen, dass künftig alle amtlichen Kontrollergebnisse veröffentlicht werden: im Internet und an jeder Ladentür mit einem leicht verständlichen Symbol wie dem Smiley oder der Hygieneampel.