Pressemitteilung 19.09.2012

foodwatch zu Antibiotika in der Tierhaltung/Novelle Arzneimittelgesetz

Zu der heute von Bundesverbraucherministerin Ilse Aigner vorgelegten Novelle des Arzneimittelgesetzes/der Erfassung des Antibiotika-Einsatzes in der Tierhaltung erklärt Matthias Wolfschmidt, stellvertretender Geschäftsführer von foodwatch:

„Aigners Antibiotika-Plan ist zum Scheitern verurteilt, weil  er nur an den Symptomen ansetzt. Mit dem Arzneimittelgesetz lassen sich die verheerenden Missstände in der Tierhaltung nicht beseitigen. Eine Landwirtschaft, in der die betäubungslose Amputation der Ringelschwänze von Schweinen die Norm ist und eine Vielzahl von Erkrankungen und Todesfällen auf schlechte Bedingungen bei der Haltung zurückgehen, kann nicht durch das Arzneimittelgesetz reformiert werden.

Nutztiere werden in Deutschland durch die Haltungsbedingungen systematisch krank gemacht. Und kranke Tiere müssen behandelt werden. Ein Antibiotika-Reduktionsprogramm macht nur Sinn, wenn es eingebettet ist in eine glasklare Strategie für  tiergerechte Haltungsbedingungen und eindeutige Kriterien für Tiergesundheit. Nur Tiere aus gesundheitlich robusten Rassen, denen artgemäßes Verhalten ermöglicht wird und die optimal betreut werden, bleiben gesund. Noch keine Bundesregierung hat dafür gesorgt, dass das 'Staatsziel Tierschutz' aus dem Grundgesetz konsequent in jedem Stall durchgesetzt wird.“