Pressemitteilung 08.03.2016

Presse-Statement: foodwatch zu Glyphosat / EU / Vertagung der Entscheidung über Zulassung

Zur Verschiebung der Entscheidung über eine weitere Zulassung des Pflanzenschutzmittels Glyphosat durch die Europäische Union erklärt Matthias Wolfschmidt, stellvertretender Geschäftsführer der Verbraucherorganisation foodwatch:

„Die gesundheitlichen Auswirkungen von Glyphosat sind unter Wissenschaftlern nach wie vor höchst umstritten. Die Lage ist daher klar: Das im europäischen Lebensmittelrecht festgeschriebene Vorsorgeprinzip muss konsequent angewendet werden – solange die wissenschaftlichen Zweifel an der Sicherheit von Glyphosat nicht widerlegt sind, darf auch keine Zulassung erteilt werden. Punkt, Ende, Aus.“

 

Hintergrund:

Über eine E-Mail-Protestaktion von foodwatch unter www.glyphosat-aktion.foodwatch.de protestieren bereits mehr als 110.000 Verbraucherinnen und Verbraucher aus Deutschland, Frankreich und den Niederlanden gegen eine Neuzulassung von Glyphosat.

Glyphosat ist das weltweit am häufigsten genutzte Unkrautvernichtungsmittel. In Europa läuft die derzeit geltende Zulassung Mitte 2016 aus. Die Europäische Kommission muss über eine Neuzulassung des Wirkstoffs als Pflanzenschutzmittel entscheiden. Im März 2015 stufte die Krebsforschungsagentur der Weltgesundheitsorganisation (WHO) den Stoff als "wahrscheinlich krebserregend beim Menschen" ein. Anders als die WHO-Krebsforscher bewertete die europäische Lebensmittelbehörde (EFSA) Glyphosat in ihrer im November 2015 veröffentlichten Analyse als "wahrscheinlich nicht krebserregend".