Presseaussendung 20.05.2021

foodwatch trifft Bundesminister Mückstein: Die Einführung des Nutri-Score muss schnellstmöglich auf den Weg gebracht werden.

Konsument*innen haben ein Recht auf leicht verständliche Nährwertkennzeichnung 

Heute, fast genau einen Monat nach Amtsantritt von Wolfgang Mückstein, trifft foodwatch Österreich den Bundesminister für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsument*innenschutz, um die aus Sicht der Konsument*innenschutzorganisation dringlichsten Themen vorzubringen. 

An erster Stelle steht für foodwatch bei diesem Termin der Nutri-Score. Die für Konsument*innen leicht verständliche Nährwertkennzeichnung in Ampelfarben kann derzeit nur verwendet werden, wenn ein Mitgliedsland bei der EU-Kommission um Notifizierung angesucht hat. Österreich hat das bisher nicht getan. Hier haben Lebensmittelhersteller - anders als zum Beispiel in Deutschland - nach wie vor keine Rechtssicherheit, wenn sie den Nutri-Score verwenden wollen. Der Bundesminister kann das leicht ändern. „Wir werden Herrn Minister Mückstein heute dazu ermutigen, schnellstmöglich bei der EU-Kommission um die Notifizierung für den Nutri-Score anzusuchen“, erklären die beiden Leiterinnen von foodwatch Österreich, Lisa Kernegger und Heidi Porstner vor dem Besuch. 

Ein Korb voller Nutri-Score zum Einstand 

Zum Besuch bringt foodwatch Österreich dem Minister einen Korb mit, in dem sich verschiedene Lebensmittel befinden, die die Organisation mit der Nährwertkennzeichnung Nutri-Score versehen hat. Heidi Porstner von foodwatch: „Wir mussten die Nutri-Scores für die Produkte selber errechnen, denn derzeit gibt es noch kaum gelabelte Verpackungen im Supermarkt. Mit den mitgebrachten Produkten wollen wir dem neuen Minister zeigen, wie leicht Lebensmittel innerhalb einer Produktgruppe mit Hilfe des Nutri-Score vergleichbar sind.“ Die Ampelfarben lassen auf einen Blick erkennen, wie ausgewogen oder unausgewogen ein Lebensmittel im Vergleich zu anderen Produkten innerhalb einer Produktgruppe ist. Dazu hat foodwatch Österreich einige Beispiele errechnet. 

Minister Mückstein muss Einführung des Nutri-Score auf den Weg bringen

Der Nutri-Score ist sowohl im Sinne der Konsument*innenrechte als auch im Sinne der Gesundheitsprävention wichtig. Zum einen schafft er Transparenz hinsichtlich der Nährwertqualität eines Lebensmittels. Zum anderen erleichtern die Ampelfarben die Entscheidung für das ausgewogenere Produkt. Das Kennzeichnungssystem hat sich bereits in anderen EU-Ländern bewährt. Zahlreiche Studien belegen, dass diese Art der Kennzeichnung von Konsument*innen besonders leicht verstanden wird und zu einem gesünderen Einkaufsverhalten führen kann. Heidi Porstner und Lisa Kernegger von foodwatch Österreich appellieren an den neuen Minister: „Es ist höchste Zeit, diese leicht verständliche Nährwertkennzeichnung auch in Österreich einzuführen. Sie ist ein wichtiger Baustein in der Prävention von Fehlernährung.“

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