Nachricht 16.04.2004

foodwatch startet die Burgerbewegung

Mit einer Aktion vor einer McDonald's-Filiale in Berlin hat foodwatch die Burgerbewegung gestartet. Aktivisten spannten ein Transparent und machten auf die versteckte Gentechnik in Hamburgern aufmerksam – McDonald’s weigerte sich, Flugblätter entgegenzunehmen.

Die McDonald's-Filiale am Potsdamer Platz in Berlin bekam heute unbequeme Gäste: das Team von foodwatch. Die Aktivsten spannten ein vier-mal-zwei Meter großes Banner mit dem Motiv der Burgerbewegung direkt vor die Fast-Food-Filiale: „Gemein! 1.000 Menüs im Angebot, aber keinen Hamburger ohne Gentechnik.“

Hintergrund der Aktion: In zwei Tage wird die europäische Kennzeichnungsregelung für gentechnisch veränderte Zutaten in Lebensmitteln in Kraft treten. Weil tierische Erzeugnisse von der Kennzeichnungspflicht ausgenommen sind, wird die Wahlfreiheit der Bürger damit nicht gewährleistet. Auch bei dem weltweit größten Fast-Food-Produzenten nicht.

Bei McDonald’s am Potsdamer Platz reagierte man erstaunlich unsicher auf die Aktion. Der Filialleiter erteilte diffuse Hausverbote, Journalistenschar und Kameras wurden vor die Tür geschickt. Der anwesende Gebietsleiter Nord weigerte sich, die Ergebnisse einer Umfrage entgegen zu nehmen.

Mehr als die Hälfte der Kunden lehnt Gentechnik ab

foodwatch hatte das unabhängige Meinungsforschungsinstitut Ipsos beauftragt, unter McDonald's-Gästen eine Umfrage durchzuführen. Ergebnis der Befragung von mehr als tausend McDonald's-Kunden: 52 Prozent halten die Verwendung von Gentechnik-Futter für problematisch. Auch ein Schreiben an den Konzern mit den Forderungen von foodwatch nahm der McDonald's-Vertreter nicht an. In dem Schreiben wurde McDonald’s aufgefordert, seine Hamburger in Zukunft ohne die Verwendung von Gentechnik zu produzieren.

Protest im Internet

Zeitgleich mit dem Aufspannen des Kampagnen-Plakats vor Ort startete foodwatch die Mitmach-Aktion im Internet unter www.burgerbewegung.de. Schon am ersten Tag sendeten weit über hundert Bürger den Brief der Kampagne an die Münchner Konzernzentrale von McDonald’s. Auch Passanten und Journalisten vor Ort waren sehr interessiert an der Aktion von foodwatch. Das zeigen die zahlreichen Medienberichte.