Nachricht 22.01.2008

Scheinaktionen für die Imagepflege

In einer E-Mail an abgespeist-Leser Cornelius P. schmückt Ferrero sich, wie andere Süßwarenhersteller auch, mit der Unterstützung von Initiativen, „die junge Menschen über die Vermittlung von Handlungskompetenzen in ihrer Selbstverantwortung stärken und bewusst einen gesunden Lebensstil fördern“.

Dass es einem Unternehmen wie Ferrero allerdings ernst damit ist, kann bezweifelt werden. Cornelius P. schrieb an Ferrero:

„Ich verstehe natürlich, dass Ferrero bei Programmen wie "Fitte Schule" mitmacht, so tun diese Programme den Lebensmittelkonzernen nicht wirklich weh und gleichzeitig dienen die Interventionen der Imagepflege der beteiligten Firmen. Bleiben wir bei "Fitte Schule": Zum Beispiel ist es bemerkenswert, dass bei der Powerpoint-Präsentation die Evaluation keine Angaben über Gewichtsverläufe der teilnehmenden Kinder gemacht hat oder auch keine Angaben gemacht wurden, ob sich in irgendeiner Form das Essverhalten verändert hat. Außerdem steht das dort behandelte Beispiel mit den Gummibärchen (lieber kleine Packungen á 100 Gramm kaufen anstatt die großen Tüten á 200-300 Gramm, weil Menschen den Drang zum unmittelbaren vollständigen Verzehr schwerer widerstehen können) diametral der Verkaufspolitik von Ferrero gegenüber. Letztlich sah ich ein Nutella-Glas (400 Gramm übrigens) für 1.11 €. In letzter Konsequenz muss das heißen: Gehen Sie doch mit gutem Beispiel voran und bieten günstige 100-200 Gramm Gläser an und verteuern sie die großen Gläser überproportional.

Ich finde es schon extrem perfide, wie Konzerne mit solchen Scheinaktionen wie "Fitte Schule" die Verbraucher zum Narren halten.“

(Cornelius P. am 17.01.2008)