Nachricht 19.11.2008

Schwartaus Antwort auf die E-Mail-Aktion

In einer Reaktion auf die E-Mail-Aktion erläutert Schwartau „gern“ die „Eigenschaften des Mövenpick-Aufstrichs“: Er werde nämlich in „speziellen Produktionsverfahren hergestellt“. Was das bedeutet, erläutert Schwartau eher vage: Der Fruchtaufstrich werde in „kleineren Kesseln“ mit „schonenderen Rührwerken“ gekocht, die Kochzeit sei außerdem auch kürzer.

Wenn Schwartau also in einem kleinen Kessel Erdbeeren kurz einkocht und dabei von einem langsamen Rührwerk rühren lässt, dann kommt „höchste Qualität“ heraus? Kostet also die „Schwartau Extra Konfitüre“ deshalb weniger, weil sie schneller umgerührt wird? Zahlen Verbraucher folglich einen Preisaufschlag dafür, dass Schwartau langsamer rührt und die Konfitüre in kleineren Kesseln kürzer kocht? Bestechende Logik.

Oder sind die ganz besonderen Erdbeeren, die im Mövenpick-Aufstrich stecken sollen, der Grund für den Preisaufschlag? Laut Schwartau ist die verarbeitete Sorte „Senga-Sengana“ eine „Königin unter den Erdbeeren“ und gehört zu den „besten und leckersten Sorten der Welt.“ Mag sein – allerdings heißt das nicht, dass sie eine besonders exklusive Sorte wäre, denn sie wird häufig angebaut und von vielen Konfitürenherstellern eingesetzt.

Schwartaus Verbraucherservice schreibt in seinem Fax, dass „der Hinweis, dass auch andere Konfitüren-Hersteller eine bestimmte Fruchtsorte einsetzen“, noch nichts über „die Qualität der eingesetzten Früchte“ aussagt. Bei ein und derselben Sorte gäbe es „große Unterschiede“. Damit will Schwartau offenbar sagen, dass ihre Erdbeeren der Standardsorte „Senga-Sengana“ besser sind als die von anderen Herstellern. Überprüfen können Verbraucher das allerdings nicht. Schwartau rührt seine „Senga-Sengana“-Erdbeeren außerdem nicht nur in den Mövenpick-Aufstrich, sondern zum großen Teil auch in andere Fruchtaufstriche und Konfitüren.

Laut Schwartau werden generell für alle Produkte – auch für die preisgünstigeren – „nur ausgesuchte Rohstoffe“ verwendet. Die „hohen Qualitätsmaßstäbe“ gewährleisten laut Schwartau-Homepage „bestmögliche Ergebnisse“. Andere Schwartau-Produkte werden demnach also nicht mit geringeren Qualitätsmaßstäben oder weniger hochwertigen Früchten als der Mövenpick-Aufstrich hergestellt. Wenn es aber nicht die Qualität der Rohstoffe ist, bleiben dann als „Qualitätsunterschied“ und Grund für den Preisaufschlag etwa nur die kleinen Kessel mit den langsamen Rührwerken übrig?

Man könnte fast meinen, Schwartau wolle Verbraucher für dumm verkaufen.