Nachricht 14.04.2008

Wirtschaftsforschungsinstitut bestätigt foodwatch-Report

Der „Eulenspiegel“, eine Publikation des Europäischen Instituts für Lebensmittel- und Ernährungswissenschaften (E.U.L.E. e. V.), hatte in seiner Ausgabe 6/2007 eine Kritik an der foodwatch-Studie „Was kostet ein Schnitzel wirklich?“ veröffentlicht. Das beauftragte Institut für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW) belegt nun erneut die Wissenschaftlichkeit der Studie.

Das Institut für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW) hatte im Jahr 2004 im Auftrag von foodwatch untersucht, warum ein Öko-Schnitzel fast doppelt so viel kostet wie ein herkömmliches Schnitzel. Dazu verglichen die Wissenschaftler die Ökobilanzen konventioneller und biologischer Lebensmitteln am Beispiel des Schweineschnitzels. Ergebnis der wissenschaftlichen Studie: Der Preisunterschied zwischen biologischem und konventionellem Fleisch ist unter anderem deshalb so hoch, weil bei der konventionellen Fleischerzeugung die vergleichsweise hohen Kosten für Umweltschäden nicht eingerechnet werden. Daneben sind für die große Preisdifferenz vor allem die hohen Vermarktungskosten von Bio-Ware verantwortlich. foodwatch hat die Studie im März 2004 mit dem Titel „Was kostet ein Schnitzel wirklich?“ veröffentlicht.

Kritik an Studie: Flächenverbrauch nicht berücksichtigt

In seinem Artikel kritisierte Tamás Nagy im „Eulenspiegel“, die Ergebnisse der Studie seien zum Teil falsch. So sei der Flächenverbrauch sowie Stickstoff- und Phosphoreinträge bei den Berechnungen nicht berücksichtigt worden.

IÖW: Flächenverbrauch in Studie explizit ausgewiesen

foodwatch und die Wissenschaftler des IÖW halten die Kritik für nicht berechtigt. Stickstoff- und Phosphoreinträge beispielsweise werden in der Studie explizit ausgewiesen (S. 41, Abb. 10). Eine sorgfältige und wissenschaftlich haltbare Beweisführung zu seinen Behauptungen bleibt Tamás Nagy schuldig. Neuere Daten, welche die Ergebnisse widerlegen, oder eine fundierte Methodenkritik, legt er nicht vor. Vielmehr bringt er einzelne Sätze der Studie in einen falschen Zusammenhang und erweckt so den Anschein, die Studie entspreche nicht wissenschaftlichen Standards. Der wissenschaftliche Geschäftsführer des IÖW und Leiter der Studie, Thomas Korbun, hat eine ausführliche Entgegnung auf den Artikel geschrieben. Der Zentralverband der Deutschen Schweineproduktion (ZDS), der die Kritik aufgegriffen hatte, hat den betreffenden Artikel zwischenzeitlich bereits von seiner Internetseite gelöscht (siehe Antwortschreiben des ZDS).