Nachricht 29.10.2012

Neue Packung, alte Masche

  • Netto Viva Vital Hackfleisch Zubereitung

Ausgewogene, fettarme Ernährung ist „in“, ließ Hersteller Vion sich in Studien bestätigen und kreierte ein Produkt, das sogar noch den Verbraucherwünschen nach Fleisch auf dem Teller nahe kam: „Zubereitung aus Hackfleisch gemischt mit pflanzlichem Eiweiß“. Man bewirbt es vollmundig mit „30 % weniger Fett im Vergleich zu gemischtem Hackfleisch“ und verkauft es unter der Netto-Eigenmarke „Viva Vital“. Doch diese Zubereitung hat – entgegen der Auslobung – in der Regel sogar mehr Fett als Hackfleisch von der Theke. Denn: Nettos Produkt ist nichts als billiges, fettiges Ausgangsmaterial, verlängert mit etwa 30 Prozent Wasser und Weizen!

Mehr als 12.500 Verbraucher beschwerten sich bei Netto, dass sie diese „Zubereitung“ auch noch mit einem satten Aufpreis bezahlen sollten. Ganz nebenbei hat der Marken-Discount damit verdienterweise den zweiten Platz bei der Wahl zur dreistesten Werbelüge des Jahres 2012 gemacht. Und was macht Netto? Anstatt für eine ehrliche Kennzeichnung zu sorgen, verkauft der Discounter dasselbe Produkt jetzt unter der Hersteller-Marke „hackplus“. Das ist plumpes Reinlegen, nicht mehr.

Solche Reaktionen aus der Lebensmittelindustrie zeigen: Solange Bundesverbraucherministerin Ilse Aigner nicht einschreitet, wird sich die flächendeckende Irreführung im Lebensmittelmarkt nicht erledigen. Information muss Vorrang vor Werbung bekommen und irreführende Gesundheitsaussagen gehören grundsätzlich nicht aufs Etikett. Das sind Forderungen aus unserem 15-Punkte-Plan gegen Verbrauchertäuschung, der den Großteil der Werbelügen im Vorfeld verhindern würde. Unterzeichnen Sie jetzt unsere zugehörige E-Mail-Aktion an Ministerin Aigner: