Nachricht 29.05.2012

Düstere Bilanz der Ära Ackermann

Finanzierung von ökologisch und sozial unverantwortlichen Geschäften im letzten Jahrzehnt massiv beschädigt. Das ist das Fazit des heute in Berlin vorgestellten Dossiers „Deutsche Bank: die düstere Bilanz der Ära Ackermann“ des Bündnisses „Andere Banken braucht das Land!“, an dem auch foodwatch beteiligt ist.

Josef Ackermann hat die Deutsche Bank in die erste Liga der Finanzdienstleister geführt, die ihre Profite mit inakzeptablen Kohle-, Atom- und Rüstungsfinanzierungen maximieren und die zu den Pionieren bei der Einführung hochspekulativer Rohstofffonds gehören, so die Kritik. Mitglieder des Kampagnen-Bündnisses sind neben foodwatch der Dachverband der Kritischen Aktionäre, Facing Finance, Ohne Rüstung Leben und urgewald. Gemeinsam wollen die Organisationen gegen Hungermacher, Zocker und Kriegstreiber vorgehen.

Protest bei Hauptversammlung der Deutschen Bank

Auf der Jahreshauptversammlung der Deutschen Bank am 31. Mai soll der Forderung nach einem verantwortlicheren Geschäftsmodell Nachdruck verliehen werden. Das Bündnis hat deshalb öffentlich dazu aufgerufen, eine Aktie der Deutschen Bank zu kaufen und zu der Veranstaltung in Frankfurt zu kommen oder das Stimmrecht auf Mitglieder des Bündnisses zu übertragen.

foodwatch kritisiert Spekulation mit Agrarrohstoffen

Mit dem Engagement in dem Kampagnen-Bündnis will foodwatch vor allem gegen die unverantwortliche Spekulation mit Agrarrohstoffen vorgehen. Die Zockerei mit Rohstoffen treibt die Lebensmittelpreise in die Höhe und Menschen in den Hunger – das hat foodwatch im Report „Die Hungermacher“ nachgewiesen. Einen Tag nach der Veröffentlichung im Oktober 2011 versprach Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann, die Rohstoff-Geschäfte der Bank zu prüfen. In ihrem im März 2012 vorgelegten CSR-Bericht kündigte die Deutsche Bank dann an, keine neuen, börsengehandelten Anlageprodukte auf Basis von Grundnahrungsmitteln aufzulegen. Doch das bedeutet: Die bestehenden Produkte werden fortgeführt – und verschärfen die Hungerkrise in der Welt weiter.