Nachricht 21.06.2012

E-Mail-Aktion an Josef Ackermann beendet

Über eine an Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann gerichtete E-Mail-Aktion haben fast 64.000 Menschen den Ausstieg der Deutschen Bank aus der Nahrungsmittelspekulation gefordert. Da Josef Ackermann seit Ende Mai nicht mehr Vorstandsvorsitzender der Deutschen Bank ist, hat foodwatch die an ihn adressierte E-Mail-Aktion zunächst beendet – die foodwatch-Kampagne gegen die Spekulation mit Nahrungsmitteln geht weiter!

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foodwatch hatte am 18. Oktober 2011 den Report „Die Hungermacher“ veröffentlicht und darin nachgewiesen, dass die Spekulation mit Nahrungsmitteln die Preise in die Höhe und Menschen in den Hunger treibt. Zeitgleich startete foodwatch die an Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann gerichtete E-Mail-Aktion unter dem Motto „Hände weg vom Acker, Mann!“ Einen Tag und 10.000 Protestmails später kündigte Josef Ackermann an, Konsequenzen zu ziehen – in einem persönlichen Brief schrieb er an foodwatch: „Kein Geschäft ist es wert, den guten Ruf der Deutschen Bank aufs Spiel zu setzen.“ Weiter hieß es: „Sollten sich ausreichende Belege dafür finden, dass diesbezügliche Aktivitäten der Bank die von Ihnen beschriebenen Auswirkungen haben könnten, werden wir die entsprechenden Konsequenzen ziehen.“ Bis Ende Januar wollte die Deutsche Bank ursprünglich über den Ausstieg entscheiden. Im Januar hieß es dann jedoch, nun solle zunächst "all umfassende Studie" zum Thema erarbeitet werden.

Keine neuen, börsengehandelten Fonds

In ihrem Bericht zur „gesellschaftlichen Verantwortung" kündigt die Deutsche Bank dann im März 2012 an, im laufenden Jahr keine neuen, an der Börse gehandelten Anlageprodukte auf Basis von Grundnahrungsmitteln aufzulegen. Damit würde die Deutsche Bank „besonders sorgsam agieren“, heißt es in dem Bericht. Tatsächlich bedeutet die Formulierung „keine neuen börsengehandelten Anlageprodukte auf Basis von Grundnahrungsmitteln“ aber im Umkehrschluss: Die bestehenden Produkte werden fortgeführt und verschärfen weiterhin die Hungerkrise in der Welt. Gleichzeitig lässt die Deutsche Bank offen, ob sie bestehende Fonds aufstocken oder neue spekulative Rohstoff-Fonds auflegen wird, die außerhalb der Börsen gehandelt werden. Die Ankündigung ist offenbar eine reine PR-Wolke für Hochglanzbroschüren.

Protest zum Abschied von Josef Ackermann

Bei der Verabschiedung von Josef Ackermann auf der Hauptversammlung der Deutschen Bank am 31. Mai 2012 kritisierte foodwatch gemeinsam mit Vertretern des Bündnisses „Andere Banken braucht das Land!“erneut die Spekulationsgeschäfte der Bank und forderte die Deutsche Bank auf, vorsorglich jegliche Spekulation mit Nahrungsmitteln zu unterlassen.

Die an Josef Ackermann gerichtete E-Mail-Aktion lief vom 18. Oktober 2011 bis zum 21. Juni 2012. In diesem Zeitraum unterzeichneten 63.826 Menschen.

Der Protest gegen die Spekulation mit Nahrungsmitteln – ob von Deutscher Bank oder anderen – geht weiter. Wenn wir Sie über den Fortgang unserer Kampagne auf dem Laufenden halten sollen, abonnieren Sie einfach unseren kostenlosen Newsletter.