Nachricht 21.03.2013

Evangelische Kirche Hessen/Nassau kritisiert Allianz und Deutsche Bank

Die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) hat die Deutsche Bank und die Allianz für ihre Spekulation mit Nahrungsmitteln kritisiert. In einem Positionspapier appelliert sie an Banken, Fonds und andere Investmentinstitute, auf spekulative Investitionen in Agrarrohstoffe zu verzichten.

In dem heute veröffentlichten Positionspapier legen Finanz- und Wirtschaftsfachleute der EKHN ausführlich dar, warum Finanzspekulationen mit Agrarprodukten aus Sicht der Evangelischen Kirche ethisch nicht zu rechtfertigen sind. So heißt es darin: „Selbst wenn Finanzspekulation mit Agrarprodukten nur einen von mehreren Faktoren für extreme Preissteigerungen oder starke Preisschwankungen darstellt, reicht dies aus, um aus ethischen Gründen davon Abstand zu nehmen.“

Die EKHN wies darauf hin, dass selbst Experten von DB Research und Allianz Research in mehreren Untersuchungen festgestellten, dass Finanzspekulationen die Preisausschläge auf den Nahrungsmittelmärkten zwischen 2008 und 2011 verstärkt haben und dies gravierende Folgen für Landwirte und Verbraucher nach sich zieht. Diese Erkenntnisse würden nun in überraschender Weise geleugnet. Ende Februar hatte foodwatch sechs Papiere aus den Forschungsabteilungen von Deutscher Bank und Allianz in die öffentliche Debatte gebracht (Link zur Nachricht vom 24.2.). Die Dokumente belegen, dass die Experten der Unternehmen selbst davon ausgehen, dass Spekulation mit Agrarrohstoffen zu höheren Nahrungsmittelpreisen und damit zu Hunger führen kann.