Nachricht 07.07.2010

Kennzeichnungspflicht im Europaparlament gescheitert

Selbst wenn eine Kuh ihr ganzes Leben lang Gen-Soja gefressen hat, erfahren Verbraucher beim Kauf von Milch und Fleisch nichts davon. Denn für tierische Lebensmittel gibt es keine Kennzeichnungspflicht. Ein Antrag, dies zu ändern, ist heute im Europaparlament knapp gescheitert.

Es war eine knappe Niederlage für die Rechte der Verbraucher: Ein Antrag, die Kennzeichnungslücke bei tierischen Produkten zu schließen, scheiterte im Europaparlament mit nur 18 fehlenden Stimmen. Zwar stimmte die Mehrheit der Abgeordneten für den Antrag (351 Ja-Stimmen zu 296 Nein-Stimmen), aber die absolute Mehrheit von 369 Stimmen wäre notwendig gewesen, um den Änderungsantrag anzunehmen. Verbraucher müssen also weiter auf eine transparente Kennzeichnungsregel für Milch- und Fleischprodukte sowie Eier warten – und Unternehmen, die sich abheben wollen, haben vorerst weiter nur die Möglichkeit, freiwillig das „Ohne Gentechnik“-Siegel zu verwenden.

Das Europaparlament hatte in erster Lesung im März 2009 zunächst dem Antrag zugestimmt: „Lebensmittel, die aus Tieren gewonnen werden, die mit genetisch veränderten Futtermitteln gefüttert wurden, sind mit dem Hinweis „erzeugt aus Tieren, die mit genetisch veränderten Futtermitteln gefüttert wurden" zu kennzeichnen“. Auch der Umweltausschuss hatte dieses Votum im Mai 2009 bestätig, im Plenum fand es jedoch nicht die nötige absolute Mehrheit.