Nachricht 30.04.2007

Safe our seeds: Aktion zur Rettung gentechnikfreien Saatgutes

Wahlfreiheit in Sachen Gentechnik fängt beim Saatgut an. Deshalb unterstützt foodwatch Aktionen der Initiative „Save our Seeds“, die sich für gentechnikfreies Saatgut einsetzt.

Im Herbst 2004 stand eine wichtige Entscheidung zum Thema Gentechnik an: Die damalige EU-Umweltkommissarin Margot Wallström wollte sich von der Europäischen Kommission am 08. September 2004 einen Vorschlag zur Kennzeichnung von Saatgut absegnen lassen. Dieser sah unter anderem vor, dass bis zu einem Grenzwert von 0,3 Prozent Verunreinigungen von herkömmlichem Saatgut mit gentechnisch modifizierten Organismen (GMO) oder Teilen davon zulässig wären. Dies sollte sowohl für Mais als auch für Raps gelten – obwohl die Mehrheit der europäischen Bürger jedwede Verunreinigung von Saatgut ablehnt.

Erfolg bei Eilaktion gegen Pläne der EU

Kurz vor der Neubesetzung der Kommission im November 2004 sollte hier noch eine Regelung durchgedrückt werden, die danach nur noch sehr schwer zu kippen gewesen wäre. In einer Eilaktion forderte foodwatch per Newsletter dazu auf, die Petition von Safe our Seeds zu unterstützen. Per E-Mail forderten viele Bürger die EU-Kommissare auf, eine so weitreichende Entscheidung nicht noch in letzter Minute zu treffen. Der Protest hatte Erfolg: Die Entscheidung wurde in letzter Minute von der Tagesordnung genommen und verschoben. foodwatch-Mitglieder hatten die Forderungen von Save our Seeds bereits im Herbst 2003 unterstützt und eine Protestkarte aus dem Mitgliedermagazin, den foodwatch-Nachrichten, an den damaligen Bundeskanzler Gerhard Schröder geschickt.

Der Vorschlag der EU-Kommission ist jedoch bis heute noch nicht vom Tisch. Deshalb wendet sich Save our Seeds mit einer Petition an die EU-Kommission. Jeder Bürger kann diese im Internet unterzeichnen und die EU-Kommission auffordern dafür zu sorgen, dass die Reinhaltungsvorschriften für nicht gentechnisch verändertes Saatgut grundsätzlich keine Verunreinigung mit GVOs zulassen. foodwatch beteiligt sich an der Aktion als Unterstützer-Organisation.

Bantam-Mais anbauen

Wer ein praktisches und lebendiges Zeichen gegen den Anbau von gentechnisch verändertem Mais setzen will, kann sich an der Aktion "Bantam-Mais" von Save our Seeds beteiligen. Die Idee ist einfach: Alle, die einen Garten, Acker oder Balkon haben, können mitmachen und den samenfesten Süßmais "Golden Bantam" pflanzen. Dann wird Ihnen das Recht zugesprochen, genau zu erfahren, wer in der Nachbarschaft Gentechnik-Mais anbaut. Nach dem neuen Gentechnikgesetz soll dieses Recht bald nur noch Landwirten oder Imkern mit einem "berechtigten Interesse" zustehen. Außerdem muss ihr Mais vor der Verunreinigung durch Pollenflug von gentechnisch verändertem Mais geschützt werden – in unmittelbarer Nähe darf es also keine Felder mit Gentechnik-Mais geben.