Nachricht 16.05.2014

Verbraucherminister wollen Kennzeichnung von Käfig-Eiern

Bei der Verbraucherministerkonferenz haben sich Vertreter der Länder für eine Kennzeichnung von Käfig-Eiern in Lebensmitteln ausgesprochen. foodwatch fordert seit Jahren, dass auch bei verarbeiteten Produkten gekennzeichnet werden muss, wie die Hühner gehalten wurden – damit Verbraucher eine bewusste Kaufentscheidung treffen können.

Die Entscheidung für eine Kennzeichnung von Käfig-Eiern in Lebensmitteln fiel nach Medieninformationen nahezu einstimmig. Wie die in Düsseldorf erscheinende „Rheinische Post“ berichtet, hat sich lediglich Thüringen der Abstimmung enthalten.

Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt (CSU) zeigte sich offen für einen solchen Schritt. „Einen nationalen Alleingang bei der Kennzeichnungspflicht halte ich allerdings für sehr schwierig, zumal die europäische Lebensmittelinformations-Verordnung erst Ende des Jahres anzuwenden ist“, sagte er dem Blatt. Zudem könnte sich der Verbraucher schon jetzt bewusst gegen Käfig-Eier-Produkte in verarbeiteten Lebensmitteln entscheiden: „Dann nämlich, wenn er Produkte kauft, die das EU-Bio-Logo tragen.“

80 Prozent der Verbraucher wollen klare Kennzeichnung

Zur Stärkung von Verbraucherinteressen hatte das Land Berlin bei der Verbraucherschutzministerkonferenz in Rostock einen Antrag eingebracht, wonach künftig an der Zutatenliste etwa von Backmischungen, Schokoriegeln oder Nudeln erkennbar sein soll, ob Käfig-Eier darin verwendet wurden.

foodwatch setzt sich seit Jahren dafür ein, dass auch bei Produkten wie Gebäck, Nudeln oder Eiscreme gekennzeichnet werden muss, aus welcher Haltungsform die verarbeitetn Eier stammen. Dass die Verbraucher eine solche Kennzeichnung wollen, zeigt die Praxis: Seit 2004 muss bei unverarbeiteten Eiern die Haltungsform EU-weit angegeben werden. Der Absatz von Käfigeiern ist seitdem drastisch zurückgegangen. In einer repräsentativen Emnid-Umfrage sprachen sich 80 Prozent der Verbraucher für eine solche Kennzeichnung aus. Über eine E-Mail-Protestaktion von foodwatch unterstützen zudem bereits fast 35.000 Bürger diese Forderung.

(mit dpa)