Nachricht 10.08.2009

Nestlé: Gesundheitsschutz ist Sache des Staates

Mit ihren Uranbelastungen sind Nestlés Markenwässer Perrier und San Pellegrino für kleine Kinder nicht geeignet. Doch der größte Nahrungsmittelkonzern der Welt sieht keinen Anlass, darauf hinzuweisen. In einem Brief an foodwatch argumentiert Nestlé, Gesundheitsschutz sei Sache des Staates.

In einem aktuellen Gutachten hat die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) im März 2009 festgestellt, dass Kleinkinder selbst bei einem Wert von vier MikrogrammUran pro Liter mehr Gift zu sich nehmen, als die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt. John J. Harris, Chef von Nestlé Waters, bestätigt in seinem Brief an foodwatch vom 7. Juli zwar die Richtigkeit der EFSA-Studie, hält aber weiterhin an der bisherigen Geschäftspolitik fest: Kein Warnhinweis für die höher belasteten Nestlé-Wässer.

foodwatch fordert Warnhinweis

4,8 Mikrogramm Uran enthält Nestlés Nobelmarke Perrier pro Liter, für San Pellegrino wurden Werte zwischen vier und acht Mikrogramm gemessen. Damit liegen die beiden Nestlé-Marken deutlich über der für kleine Kinder kritischen Grenze.  foodwatch hatte Nestlé in einem Offenen Brief im Mai 2009 dazu aufgefordert, den Urangehalt anzugeben – und deutlich davor zu warnen, dass seine Wässer für Säuglinge nicht geeignet sind. Doch Nestlé hält nicht sich, sondern allenfalls die staatlichen Behörden zuständig für die Gesundheitsvorsorge.