Nachricht 06.10.2025

Neuer Report: Ernährungsweise trägt weiter stark zur Klimakrise bei

Min An / Pexels via Canva

Die weltweite Nahrungsmittelproduktion verursacht rund 30 Prozent der globalen Treibhausgasemissionen. Vor allem der hohe Fleischkonsum ist ein Problem. Doch die Politik ignoriert die Fakten.

Ein zentrales Problem wird Experten zufolge in der Klimakrise noch nicht ausreichend angegangen. Die weltweite Nahrungsmittelproduktion verursache rund 30 Prozent der globalen Treibhausgasemissionen, heißt es in einem neuen Bericht der EAT-Lancet-Kommission. Gleichzeitig fehle Milliarden Menschen der Zugang zu gesunder Ernährung.

Selbst bei einer globalen Energiewende weg von fossilen Brennstoffen würden allein die Ernährungssysteme dazu führen, dass die Erderwärmung nicht auf 1,5 Grad begrenzt werden kann, warnt die Gruppe. Die Kommission ist ein von der Nichtregierungsorganisation EAT und der Fachzeitschrift „The Lancet“ gegründetes internationales Expertengremium. Ziel ist es, Strategien für eine gesunde Ernährung der Menschheit und zugleich für den Schutz der Erde zu entwickeln. foodwatch sieht die Bundesregierung und vor allem Bundesernährungsminister Alois Rainer in der Pflicht, Weichen für eine gesunde und nachhaltige Ernährung zu stellen.

Bild im Profil von Dr. Chris Methmann
Minister Rainer muss endlich die Fakten anerkennen und damit aufhören, die viel zu hohe Fleischproduktion schönzureden: Unsere Ernährungsweise zerstört das Klima, schadet den Tieren und unserer Gesundheit. Statt die Bratwurst anzupreisen, muss der Minister den Brokkoli erschwinglicher machen. Die Steuer auf Obst und Gemüse muss runter, die Steuer auf Fleisch hoch!
Chris Methmann foodwatch Geschäftsführer

Planetary Health Diet: gut für Mensch und Klima

Eine Umstellung auf die sogenannte Planetary Health Diet könnte dem Bericht zufolge jedes Jahr etwa 15 Millionen vorzeitig durch ernährungsbedingte Krankheiten beendete Leben retten. Sie weist große Ähnlichkeiten mit in der Ernährungsberatung üblichen Empfehlungen auf: viel Obst und Gemüse, Vollkornprodukte, Nüsse und Hülsenfrüchte, dazu drei bis vier Eier pro Woche, Fisch, Geflügelfleisch und möglichst wenig Fleisch von Wiederkäuern wie Rindern, Schafen und Ziegen.

Wiederkäuer geben große Mengen Treibhausgas ab

Deren Fleisch birgt nicht nur ein langfristiges Krebsrisiko, sondern die Tiere erzeugen bei der Verdauung auch erhebliche Mengen des Treibhausgases Methan. 53 Prozent der Nicht-CO2-Treibhausgase aus der Landwirtschaft stammen von Wiederkäuern, wie es im Bericht heißt. Wenn sich die Menschen weltweit gesünder ernähren würden, könne dies den Treibhausgasausstoß durch den Ernährungssektor um 15 Prozent verringern.

(mit dpa)