Pressemitteilung 19.05.2021

foodwatch-Statement zum Ernährungsreport 2021

Bundesernährungsministerin Julia Klöckner hat heute den "Ernährungsreport 2021" vorgestellt. Dazu erklärt Oliver Huizinga, Leiter Recherche und Kampagnen bei der Verbraucherorganisation foodwatch:

„Der sogenannte Ernährungsreport des Bundesernährungsministeriums ist nur eine bunte Broschüre auf Basis einer Meinungsumfrage, um die eigene mutlose Politik zu rechtfertigen. Der Report liefert keinen Erkenntnisgewinn zum Ernährungsverhalten der Menschen – und es ist vollkommen unseriös, wenn Ministerin Klöckner das suggeriert. Wissenschaftliche Untersuchungen zeigen: Wir essen deutlich zu viel Fleisch und Süßes und viel zu wenig Obst und Gemüse – allein dass diese zentrale Erkenntnis sich nicht in Klöckners ‚Report‘ findet, sagt schon alles. Etwa jeder fünfte Todesfall in Deutschland kann auf eine ungesunde Ernährung zurückgeführt werden. Ärzteverbände und die WHO fordern deshalb seit langem wirksame politische Maßnahmen, um die Branche in die Pflicht zu nehmen, etwa eine Beschränkung des an Kinder gerichteten Marketings oder eine Zuckersteuer für Getränke. Doch Frau Klöckner setzt auf freiwillige Vereinbarungen mit der Industrie, die nachweislich unzureichend sind. Wer die Augen vor dem riesigen Problem der ungesunden Ernährung verschließt, kann auch keine sinnvolle Ernährungspolitik machen.“

Hintergrund: 

Der „Ernährungsreport“ ist eine jährliche repräsentative Umfrage des Bundesernährungsministeriums unter rund 1.000 Verbraucherinnen und Verbrauchern über Ess- und Einkaufsgewohnheiten – abrufbar hier.