Weiter kein Ende der Käfighaltung: „EU-Kommissionspräsidentin von der Leyen begeht Wortbruch“
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat heute ihr Arbeitsprogramm für 2026 vorgestellt. Dazu erklärt Luise Molling von der Verbraucherorganisation foodwatch:
„Ursula von der Leyen lässt 300 Millionen Tiere im Stich – und mit ihnen 1,4 Millionen EU-Bürger:innen, die ein Ende der Käfighaltung fordern. Ein lange versprochenes Gesetz zur Verbesserung der Tierhaltung wird im Arbeitsprogramm der EU-Kommission für 2026 mit keinem Wort erwähnt. Das ist politischer Wortbruch und ein fatales Signal an alle, die sich demokratisch engagieren.“
Hintergrund
Nach der erfolgreichen Bürgerinitiative mit mehr als 1,4 Millionen Unterschriften hatte sich die EU-Kommission 2021 eigentlich dazu verpflichtet, bis Ende 2023 konkrete Gesetzesvorschläge für ein EU-weites Verbot der Käfighaltung vorzulegen. Dies ist bislang jedoch nicht geschehen. Im Arbeitsprogramm 2026 wird die Käfighaltung mit keinem Wort erwähnt.
EU-weit müssen rund 300 Millionen Schweine, Hühner, Kaninchen und andere Tiere den größten Teil ihres Lebens in Käfigen verbringen. Die Käfighaltung ist klar tierschutzwidrig. Legehennen und Kaninchen beispielsweise sind in kahlen Käfigen von der Größe eines A4-Blatts eingesperrt. Sauen sind gezwungen, ihre Ferkel in so kleinen Käfigen zu säugen, dass sie sich nicht einmal umdrehen können. Und allein in deutschen Ställen sind mehr als eine Million Milchkühe und Mastrinder auf engstem Raum angebunden und können sich kaum bewegen. Etwa jeder dritte Milchviehbetrieb in Deutschland hält seine Kühe in Anbindehaltung.