Nachricht 20.12.2012

Gauck und 461 Wissenschaftler gegen Spekulation

Bundespräsident Joachim Gauck hat sich in die Debatte um Nahrungsmittelspekulation eingeschaltet und die Politik zum Handeln aufgefordert. Bereits im Oktober 2011 hatten 461 Wissenschaftler dringende Maßnahmen gegen die exzessiven Spekulationsgeschäfte verlangt.

Bundespräsident Joachim Gauck forderte beim Festakt zum 50. Geburtstag der Welthungerhilfe am 14.12.2012 die Politik zum Handeln auf, um ausufernde Nahrungsmittelspekulationen einzudämmen. Wörtlich sagte der Bundespräsident in seiner Rede:

„Ebenso lohnt es sich, die Nahrungsmittelbörsen unter die Lupe zu nehmen. Die Absicherung gegen die Folgen schlechter Ernten gehört seit eh und je zur Landwirtschaft. Aber wann ist die Grenze zur Spekulation auf Kosten Hungernder überschritten? Das Bild des Getreidesackes stand schon in der frühen Neuzeit sowohl für Wohlstand als auch für Wucher. Heute treibt überschüssige Liquidität an globalen Märkten die Renditejagd selbst an den Märkten für Lebensmittel in immer gefährlicheres Terrain. Wenn dann schwankende Preise armen Menschen sprichwörtlich die Mittel zum Leben abschöpfen, ist Handeln aus politischer, sozialer und natürlich auch aus ethischer Notwendigkeit dringend geboten. Ich finde es darum gut, wenn deutsche Banken Verantwortungsbewusstsein zeigen und entsprechend ausgelegte Fonds prüfen und hoffentlich zurückziehen.“

Protest von 461 Wissenschaftlern gegen Spekulation

Bereits im Oktober 2011 hatten 461 Wissenschaftler die Finanzminister der G20-Staaten aufgefordert, im Kampf gegen weltweiten Hunger und Armut dringend gegen exzessive Agrarspekulationen vorzugehen. Geschehen ist bis heute – nichts.

E-Mail-Aktion an Bundesfinanzminister Schäuble

In einer E-Mail-Aktion fordert foodwatch – gemeinsam mit einem breiten Bündnis anderer Organisationen – endlich umfassende Maßnahmen gegen die unmoralische Zockerei. Unterstützen Sie unseren Protest und schreiben Sie direkt an Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble – fordern Sie ihn auf, sich für eine wirksame Regulierung ohne Schlupflöcher einzusetzen!