Nachricht 03.02.2014

Studie: Viel Werbung in wirtschaftsnahem Unterrichtsmaterial

Ernährungsinfos vom Getränkehersteller oder Unterrichtsreihen zu Mobilität und Klimaschutz vom Autokonzern: Kostenloses Schulmaterial von Wirtschaftsunternehmen ist einer Studie zufolge oft interessengeleitet, inhaltlich unvollständig und didaktisch fragwürdig.

Für den „Materialkompass Verbraucherbildung“, der am Donnerstag in Berlin veröffentlicht wurde, hat der Verbraucherzentrale Bundesverband seit 2010 insgesamt 450 Bildungsmedien verschiedener Herkunft untersucht. Das Ergebnis: Wirtschaftsnahe Materialien schnitten signifikant schlechter ab als die der Öffentlichen Hand oder nichtkommerzieller Interessenverbände.

Nur ein Drittel der wirtschaftsnahen Medien erhielten die Noten sehr gut oder gut, fast ein Fünftel wurde mit mangelhaft bewertet.

Zum Vergleich: Etwa drei Viertel der Materialien der Öffentlichen Hand oder von NGOs erhielten die beiden Bestnoten, mangelhaft waren nur zwei Prozent. „Das schlechtere Abschneiden wirtschaftsnaher Materialien legt den Schluss nahe, dass sich werbliche und wirtschaftliche Interessen negativ auf die Qualität der Bildungsmedien niederschlagen“, resümierte Projektleiterin Tatjana Bielke.

(dpa)