ignat-dolomanov-unsplash, Montage: foodwatch

Zusatzstoffe

Den ganzen Tag über verschiedene Zusatzstoffe zu essen und zu trinken, kann unsere Gesundheit gefährden.

Das ist das Problem

Nicht übertragbare Krankheiten wie Herzprobleme, Krebs und Diabetes Typ II verursachen die meisten vermeidbaren Todesfälle in der EU. Ungesunde Ernährung ist dafür mitverantwortlich. Einige Zusatzstoffe können Teil dieses Problems sein. Zum Beispiel ist der Süßstoff Aspartam (E951) weit verbreitet in Getränken wie Coca-Cola Light oder in Kaugummis. Doch er könnte krebserregend sein. Die Konservierungsmittel Nitrite und Nitrate (E249 - E252) werden in Schinken verwendet, um ihm ein ansprechendes, rötliches Aussehen zu verleihen. Dies täuscht nicht nur Verbraucher:innen, sondern birgt auch ein Gesundheitsrisiko: Darmkrebs. Trotzdem sind diese Substanzen in unserer Nahrung erlaubt.

Insgesamt sind 338 Lebensmittelzusatzstoffe in der Europäischen Union zugelassen, wovon viele umstritten sind. Diese schiere Anzahl an Lebensmittelzusatzstoffen stellt ein Gesundheitsrisiko dar: Es könnten problematische Wechselwirkungen zwischen mehreren Stoffen entstehen. Das nennt man Cocktail-Effekt. 

Das ist der Stand

Lebensmittelzusatzstoffe, die potenziell gefährlich für die menschliche Gesundheit sind oder Verbraucher:innen täuschen, müssen verboten werden. Da es unzureichende Forschung über mögliche Cocktail- oder Kumulationseffekte von Zusatzstoffen gibt, fordert foodwatch, den Einsatz und die Genehmigungen zu minimieren. Der Bio-Sektor zum Beispiel verwendet nur 56 erlaubte Substanzen.

Es gibt drei Schritte, die notwendig, aber nicht ausreichend sind, um Verbraucher:innen vor Zusatzstoffen zu schützen:

  • Die bedenklichsten Zusatzstoffe müssen schnellstmöglich verboten werden, basierend auf dem Vorsorgeprinzip.
  • Die Gesamtmenge der erlaubten Zusatzstoffe muss verringert werden, um potenzielle Cocktail-Effekte zu minimieren.
  • Zusatzstoffe müssen ordnungsgemäß gekennzeichnet sein. Die korrekte E-Nummer und der Name der Substanz sollten angegeben werden.

Das fordert foodwatch

foodwatch fordert sichere, gesunde und zugängliche Lebensmittel für alle europäischen Bürger! Deswegen setzt sich foodwatch für ein Verbot von Lebensmittelzusatzstoffen, die potenziell gefährlich für die menschliche Gesundheit sind oder Verbraucher:innen täuschen.

Im Jahr 2021 hat foodwatch die Kampagne gegen den weißen Lebensmittelfarbstoff Titandioxid (E171) gestartet. Titandioxid kann die Darmflora schädigen und aufgrund seiner Nanopartikel möglicherweise Krebs verursachen. Im Jahr 2022 kam es dann zu einem Verbot des Zusatzstoff. Dies zeigt, dass öffentlicher Protest positive Veränderungen bewirken kann.

foodwatch Frankreich startete eine Petition gegen die schädlichen Zusatzstoffe Nitrit und Nitrat (E249 - E252), die in der Fleischindustrie verwendet werden. Mit über einer halben Million Unterschriften hat die Petition Druck auf die EU ausgeübt, über ein Verbot zu diskutieren. Diese Kritik basierte auf Ergebnissen der Internationalen Agentur für Krebsforschung (IARC) der WHO und der französischen nationalen Gesundheitsbehörde (ANSES) im Jahr 2022. Sie stellten einen Zusammenhang zwischen Krebs und zugesetztem Nitrit fest.