Erfolg: Klima-Lügen sind vom Tisch!

Die EU hat entschieden, irreführende Klimaneutral-Werbung zu verbieten. Damit wird eine der zentralen Forderungen von foodwatch im Kampf gegen Klimalügen endlich Gesetz. Denn Aussagen wie „klimaneutral“ und „klimapositiv“ sind zukünftig nicht mehr auf Lebensmitteln erlaubt, wenn sie auf CO₂-Kompensation basieren. Bislang gab es keine rechtlichen Vorschriften für solche Werbepraktiken. Damit werden sowohl das Klima als auch Verbraucher:innen geschützt. 

Dies ist ein wichtiger Schritt für Verbraucher:innen, das Klima und im Kampf gegen Greenwashing. Gemeinsam haben wir Klimalügen von Lebensmitteln verbannt!
Manuel Wiemann Recherche & Kampagnen

Was war passiert?

CO2-Kompensation ist sehr unzuverlässig, weil ein Großteil der Kompensationsprojekte nicht halten, was sie versprechen. Dadurch wird „Klimaneutral“-Werbung zur Farce: Konzerne können einfach weiter Treibhausgase ausstoßen, ohne etwas verändern zu müssen. Sie drücken sich damit vor CO2-Reduktionen. Foodwatch hatte diese Praktiken ausführlich in einem Report von 2022 dokumentiert und analysiert. Die Werbung mit solchen Praktiken wird zukünftig untersagt.

Wie haben wir das erreicht?

Die Unterstützer:innen von foodwatch haben Rewe 2021 für den Goldenen Windbeutel gewählt: Die dreisteste Werbelüge des Jahres. Rewe hatte ausgerechnet Hähnchen-Fleisch als „klimaneutral“ angepriesen – mit Fake-CO2-Zertifikaten. Rewe ignorierte dieses klare Votum, weswegen foodwatch den Konzern abgemahnt hat. Mit Erfolg: Rewe entfernte die irreführende Werbung.

foodwatch startete weitere Petitionen an Konzerne, die insgesamt von über 100.000 Menschen unterstützt wurden – mit Erfolg: Die wichtigsten Vergeber der „klimaneutral“-Siegel sind eingeknickt und benennen ihre Siegel um.

Darüber hinaus hat foodwatch auf die Entscheider:innen im Europäischen Parlament und im Ministerrat eingewirkt: Wir haben Gespräche geführt, Stellungnahmen abgegeben und Druck auf FDP und Grüne gemacht. Das zahlte sich aus.

Was kommt jetzt?

Die EU diskutiert aktuell über eine weitere Richtlinie für grüne Werbeaussagen, die „Green Claims Directive“. Wir werden uns wieder in die Debatte einbringen und unseren Unterstützer:innen Gehör verschaffen. Mit dem Ziel, dass alle irreführenden grüne Siegel verboten werden!