Fotostrecke 12.11.2023

Marktcheck Protein-Produkte

12.11.2023
Von Protein-Pudding bis Eiweiß-Brot: Lebensmittel, die als spezielle Protein-Produkte vermarktet werden, sind oft deutlich teurer als herkömmliche Vergleichsprodukte. Dabei ist das zugesetzte Protein völlig unnötig: Der Eiweißbedarf kann in der Regel problemlos über eine ausgewogene Ernährung erreicht werden, etwa mit Hülsenfrüchten, Nüssen, Fisch und auch Fleisch und Milchprodukten.
Das Seitenbacher Protein Müsli kostet in der 454g-Packung stolze 7,29 Euro. Sein Fitness-Müsli verkauft Seitenbacher hingegen für 8,65 Euro in der 750g-Packung – das Protein-Produkt ist umgerechnet also fast doppelt so teuer (plus 86 Prozent).
Das Mestemacher Eiweißbrot kostet mit 2,19 Euro für 250g 145 Prozent mehr als ein Bio- Dinkel- und Grünkernbrot des gleichen Herstellers.
Die größte Preisabzocke kommt von Dr. Oetker: Der High Protein Vanille Pudding zum Anrühren kostet mit 28,91 Euro/kg satte 224 Prozent mehr als das Vergleichsprodukt des Herstellers, ist also mehr als dreimal so teuer.
Harzer Käse enthält von Natur aus viel Eiweiß. Die Käserei Loose bewirbt ihren „Protein Quäse“ jedoch als besonderes Protein-Produkt – das mehr als doppelt so viel kostet wie ein vergleichbarer Harzer Käse.
Das als „Protein Joghurt“ vermarktete Produkt ist 45 Prozent teurer als der normale Joghurt des Bio-Herstellers. Gleichzeitig enthält er nur geringfügig mehr Eiweiß: 7 Gramm pro 100 Gramm im Vergleich zu 5 Gramm/100 Gramm.
Die High Protein Milch Schoko von Müller kostet mit 1,69 Euro für 400ml 22 Prozent mehr als das „Original“. Anstatt Zucker ist der umstrittene Süßstoff Aspartam enthalten.
Salami ist kein gesundes Lebensmittel – dennoch verkauft Aoste seine Salami Sticks als „High Protein“-Variante wie ein Fitness-Produkt und das auch noch knapp 17 Prozent teurer.
Auch und gerade in den sozialen Medien bewerben Hersteller wie Ehrmann ihre hochverarbeiteten Protein-Produkte – gerne mit Bildern junger, durchtrainierter Menschen. Dabei können laut Deutscher Gesellschaft für Ernährung selbst Sportler:innen ihren erhöhten Proteinbedarf decken, ohne auf mit Eiweiß angereichte Lebensmittel zurückzugreifen.