Neue Dioxin-Funde in Bio-Eiern: Gift-Quellen bislang unklar
Im Juni kam es bei zwei Bio-Betrieben zu Überschreitungen des Grenzwerts für Dioxin und dioxinähnliche PCB in Eiern. In beiden Fällen wissen die Behörden bislang nicht, auf welchem Wege das Gift in die Eier gelangen konnte.
Im Falle des Bio-Legehennenbetriebs aus dem nordrhein-westfälischen Espelkamp hatte eine Eigenkontrolle des Halters Anfang Juni die Grenzwertüberschreitung festgestellt. Das zuständige Veterinäramt sperrte daraufhin den Hof und veröffentlichte die Stempelnummern der betroffenen Eierchargen.
NRW: Betrieb darf Eier wieder vermarkten
Laut Aussage der Behörden ist die Quelle des Gifteintrags bislang unklar. Die auf Anfrage an foodwatch übermittelten Kongenerenmuster – eine Art „chemischer Fingerabdruck“ der Giftstoffe – weisen darauf hin, dass die Giftstoffe aus industriell hergestellten PCB (Polychlorierten Biphenylen) stammen, wie sie früher z.B. Anstrichfarben oder Fugenmassen beigegeben wurden. Inzwischen darf der Betrieb seine Eier wieder vermarkten, da die Nachuntersuchung des zuständigen Veterinäramtes Dioxin-Werte geringfügig unter dem zulässigen Grenzwert gemessen hatte.
Niedersachsen: 171.000 Eier vernichtet
Bei dem Bio-Betrieb im niedersächsischen Landkreis Cloppenburg haben Proben der zuständigen Behörden am 26. Juni die Grenzwertüberschreitungen angezeigt. Daraufhin hat die Behörde in dem Betrieb mit insgesamt 5.400 Legehennen nach eigenen Angaben 171.000 Eier beschlagnahmt und vernichtet. Nach foodwatch-Recherchen sollten diese an einen Flüssigei-Vermarkter geliefert werden.
Angeblich ist kein belastetes Ei in den Handel gelangt, weshalb die Behörden in Niedersachsen auf die Veröffentlichung der Stempelnummern verzichteten. Die Suche nach dem Eintragsweg des Dioxins hält bis dato an, der Hof bleibt bis auf weiteres gesperrt. Die auf Anfrage von foodwatch übermittelten Kongenerenmuster deuten ebenfalls darauf hin, dass die Giftstoffe aus industriell hergestelltem PCB stammen.