Pressemitteilung 13.04.2016

Presse-Statement: foodwatch zu Glyphosat / EU-Parlament / Entscheidung über weitere Zulassung des Pflanzenschutzmittels

Berlin, 13. April 2016. Zu der heutigen Entscheidung des EU-Parlaments, das  Pflanzenschutzmittel Glyphosat für weitere sieben Jahre zuzulassen, erklärt Matthias Wolfschmidt, stellvertretender Geschäftsführer der Verbraucherorganisation foodwatch: 
 
"Die Parlamentsmehrheit setzt das Vorsorgeprinzip, das Verbraucherinnen und Verbraucher schützen soll, außer Kraft und macht einen Bückling vor der Agrarindustrie. Darüber können  weder die Verkürzung der Zulassungsfrist noch die Verwendungsbeschränkungen hinwegtäuschen. Solange die gesundheitlichen Auswirkungen von Glyphosat unter Wissenschaftlern so grundlegend umstritten sind, dürfte die Zulassung keinen einzigen Tag länger gelten."
 
Hintergrund:

Über eine E-Mail-Protestaktion von foodwatch unter <link de informieren glyphosat e-mail-aktion>www.glyphosat-aktion.foodwatch.de protestieren bereits mehr als 130.000 Verbraucherinnen und Verbraucher aus Deutschland, Frankreich und den Niederlanden gegen eine Neuzulassung von Glyphosat. Die Europäische Kommission muss über eine weitere Zulassung des Wirkstoffs als Pflanzenschutzmittel entscheiden, die derzeit geltende Zulassung läuft in Europa Mitte 2016 aus. Die heutige Resolution des EU-Parlaments ist für die Kommission nicht bindend. Glyphosat ist das weltweit am häufigsten genutzte Unkrautvernichtungsmittel. Im März 2015 stufte die Krebsforschungsagentur der Weltgesundheitsorganisation (WHO) den Stoff als "wahrscheinlich krebserregend beim Menschen" ein. Anders als die WHO-Krebsforscher bewertete die europäische Lebensmittelbehörde (EFSA) Glyphosat in ihrer im November 2015 veröffentlichten Analyse als "wahrscheinlich nicht krebserregend".