E-Mail-Aktion

Rewe, Aldi und Co: Brot ohne Pestizide!

Filippo Letizi

Unsichtbar und geruchlos: Auf Getreide-Feldern werden massenhaft Pestizide eingesetzt. Dies gefährdet nicht nur Insekten und Pflanzen, wir essen auch Brot mit vielen Pestizidrückständen. Supermärkte werben gerne mit ihrer Umweltfreundlichkeit. Den massiven Einsatz von Pestiziden in der Getreideproduktion ignorieren sie bisher aber. Zusammen fordern wir: Rewe, Aldi und Co. müssen ihre Marktmacht nutzen und auf pestizidfreies Brot, Mehl und Müsli umstellen!

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Rewe, Aldi und Co: Brot ohne Pestizide!

Filippo Letizi

Unsichtbar und geruchlos: Auf Getreide-Feldern werden massenhaft Pestizide eingesetzt. Dies gefährdet nicht nur Insekten und Pflanzen, wir essen auch Brot mit vielen Pestizidrückständen. Supermärkte werben gerne mit ihrer Umweltfreundlichkeit. Den massiven Einsatz von Pestiziden in der Getreideproduktion ignorieren sie bisher aber. Zusammen fordern wir: Rewe, Aldi und Co. müssen ihre Marktmacht nutzen und auf pestizidfreies Brot, Mehl und Müsli umstellen!

Sehr geehrte Damen und Herren,

wir befinden uns momentan in einer Umwelt- und Biodiversitätskrise, die erheblich durch die schädlichen Effekte von Pestiziden verschärft wird. Insbesondere im Getreideanbau, welcher einen bedeutenden Anteil an der gesamten, in der europäischen Landwirtschaft verwendeten Pestizide-Menge ausmacht, ist dies problematisch.

In Ihrer Rolle als Betreiber eines Supermarktes liegt es in Ihrer Macht, einen wertvollen Beitrag zu einer nachhaltigeren und umweltfreundlicheren Welt zu leisten. 
Deshalb fordere ich Sie auf, die folgenden Maßnahmen umzusetzen:

  • Engagieren Sie sich für eine vollständig pestizidfreie Getreideproduktlinie.
  • Implementieren Sie eine Beschaffungsstrategie, die Getreideerzeugnissen, die ohne Pestizide hergestellt wurden, Priorität einräumt.
  • Gewährleisten Sie Transparenz durch die jährliche Veröffentlichung von Daten, welche Aufschluss darüber geben, welche Ihrer Produkte ohne den Einsatz von Pestiziden produziert wurden und welche nicht.

Der Anbau von Weizen ohne Pestizide ist nicht nur möglich, sondern auch machbar und finanziell tragbar. Alle notwendigen Instrumente und Technologien stehen bereits zur Verfügung. Jetzt ist es an der Zeit, Verantwortung zu übernehmen und aktiv zu handeln!
Mit freundlichen Grüßen

[Ihr Vor- und Nachname, Ort und Kommentar, falls angegeben (wird automatisch ausgefüllt)

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Dear supermarkets, 

Our environment and its biodiversity are in crisis due to the harmful effects of pesticides. Of all pesticides sprayed in European agriculture, a huge amount is used in grain crops. 

As a supermarket, you have the power to make a difference by implementing a sustainable procurement policy that promotes the elimination of pesticides in the production of grain-based products, such as bread and breakfast cereals.  
 I urge you to take the following actions: 

  • Commit to making the entire range of cereal and grain products pesticide-free. 
  • Implement a procurement policy prioritizing “pesticide-free” grain products. 
  • Ensure transparency throughout the process by annually publishing data indicating which products are produced pesticide-free and which are not. 

Pesticide-free production of wheat is possible. All tools for this transition are available and are not costly to implement. It’s time for action! 
 
Kind regards, 
[Your first name & surname, place and comment, if given (will be completed automatically)]

  • EDEKA, Rolf Lange, Unternehmenskommunikation
  • REWE, Pia Schnück, Head of Sustainability
  • Aldi Süd, Dr. Julia Adou, Director Corporate Sustainability
  • Aldi Nord, Erik Hollmann, Director Corporate Responsibility
  • Lidl, Amali Bunter, Head of Sustainability at Lidl Germany

Hintergrundinformationen

Pestizide sind Chemikalien, die in der Landwirtschaft zur Bekämpfung von Krankheiten, Schädlingen, Unkraut oder anderen Organismen eingesetzt werden. Es gibt verschiedene Kategorien von Pestiziden, je nach ihrem Zweck:   

  • Insektizide (diese Stoffe bekämpfen Insekten) 
  • Herbizide (diese Stoffe bekämpfen Unkraut) 
  • Fungizide (diese Stoffe bekämpfen durch Pilze verursachte Krankheiten) 

Ungefähr 50 % von Europas Ackerland, insgesamt 52 Millionen Hektar, werden für den Anbau von Getreide wie Weizen und Mais genutzt. Jeder Hektar Getreide wird vier- bis sechsmal mit Pestiziden behandelt.1

Die Datenbank der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) zeigt, dass ein Drittel aller Getreideprodukte Pestizide enthalten. Insbesondere Brötchen (die in Irland getestet wurden) waren zu fast 90 % mit Pestizidrückständen belastet.  Insgesamt weisen Mehl, Haferflocken und Brot höhere Rückstandsdaten auf als unverarbeitetes Getreide. 

Von 2.234 Proben von Getreideprodukten enthielten 837 ein oder mehrere Pestizide (37 %). Die kontaminierten Proben enthielten 1.215 Rückstände von 65 verschiedenen Pestiziden. Davon überschritten 18 Rückstände in 14 Proben die Rückstandshöchstmengen (MRL). ebd.

Eine Untersuchung von 20 Einzelhändlern in Deutschland, Frankreich, den Niederlanden und der Schweiz zeigt, dass diese oft Labels und Programme zum Thema Biodiversität bewerben. Allerdings hat keiner der untersuchten Einzelhändler eine Strategie zur Biodiversität, die auch den Getreideanbau miteinschließt. Migros in der Schweiz ist der einzige Händler, der ein Programm für pestizidfreies Getreide anbietet. ebd.

foodwatch fordert einen 100 % Ausstieg aus Pestiziden in der EU und hat dafür einen umfangreichen Schritt-für-Schritt Plan vorgelegt.2

Die Getreideproduktion verursacht einen Großteil des deutschen Pestizidverbrauchs. Deswegen fordert foodwatch die europäischen Supermärkte auf, ihre Marktmacht zu nutzen und auf den Verkauf von Brötchen, Mehl etc., die mit Pestiziden angebaut wurden, zu verzichten.  

  1.  foodwatch, The Dark Side of Grain: Unmasking Pesticide Use in Cereal Crops, October 2023.
  2. foodwatch Report: Locked-In Pesticides,  abgerufen am 06.07.2023.

Weitere Infos: foodwatch,Fragen und Antworten zu Pestiziden, 16.12.2022.

foodwatch hat die Aktion am 10.10.2023 gestartet. 

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