E-Mail-Aktion

Nestlé: Stoppt den Betrug mit Wasser in Plastikflaschen!

foodwatch Kollage/Midjourney

Betrug in Plastikflaschen: Über Jahre trickst Nestlé mit verunreinigtem Quellwasser. Und die zuständigen Behörden bleiben untätig. Stoppen Sie Nestlé! Gemeinsam fordern wir: Das fragwürdige “Mineralwasser” muss vom Markt!

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Nestlé: Stoppt den Betrug mit Wasser in Plastikflaschen!

foodwatch Kollage/Midjourney

Betrug in Plastikflaschen: Über Jahre trickst Nestlé mit verunreinigtem Quellwasser. Und die zuständigen Behörden bleiben untätig. Stoppen Sie Nestlé! Gemeinsam fordern wir: Das fragwürdige “Mineralwasser” muss vom Markt!

Sehr geehrter Herr Ahlborn, 

Nestlé steht im Verdacht, gefälschtes “natürliches Mineralwasser” in den Verkehr gebracht zu haben, möglicherweise sogar nach Deutschland. Da es aus verunreinigten Quellen stammt, kann auch eine Gefährdung unserer Gesundheit nicht ausgeschlossen werden. 

Ich fordere Sie auf: Rufen Sie die betroffenen Chargen zurück und nehmen Sie das gefälschte Mineralwasser vom Markt! Legen Sie alle Fakten auf den Tisch. Wieviel falsch deklariertes Wasser haben Sie in Deutschland wo verkauft?  

Mit freundlichen Grüßen

(Unterschrift wird automatisch eingefügt) 

  • Christoph Ahlborn, Geschäftsführer Nestlé Deutschland
  • Rebekka Schuh, Pressesprecherin Ernährung und Gesundheit

Hintergrundinformationen

Mit Wissen der französischen Behörden haben Nestlé und andere Mineralwasserhersteller in Frankreich Mineralwasser gefälscht: Sie haben Wasser aus verunreinigten Quellen geschöpft, gereinigt und als “natürliches Mineralwasser” verkauft. Dabei darf nur unbehandeltes, von Natur aus reines Wasser diesen begehrten Titel tragen.  [1] 

Wassermangel, zu viele Pestizide, Düngerückstände – Europas Grundwasser ist in schlechtem Zustand. Für viele Unternehmen wird es offenbar schwierig, genug reines Quellwasser zu finden, um ihr lukratives Geschäft mit dem Flaschenwasser am Laufen zu halten. Und greifen nun zu illegalen Methoden.  

Kein Wunder: Nobelmarken wie das Nestlé-Wasser Perrier gehen für teils mehrere Euro pro Liter über die Kasse. Aus dem Wasserhahn kommt die vergleichbare Menge schon für weniger als einen Cent. Ein lukratives Geschäft.  [2] 

Das liegt zumindest nahe: Ein regierungsinterner Bericht der französischen Lebensmittelaufsicht belegt, dass ein Großteil der Mineralwasserquellen in Frankreich verunreinigt ist – mit Pestizid-Rückständen, Bakterien.  

In Frankreich ordneten Behörden jetzt an: Tausende Paletten des Nestlé-Wassers Perrier müssen vernichtet werden, weil zum Beispiel Bakterien oder Pestizidrückstände im Produkt nicht ausgeschlossen werden können. 

Der Konzern selbst beteuert, dass eine Gefahr für die Gesundheit nicht besteht oder bestanden habe. Allerdings kennen wir solche Beschwichtigungen aus anderen Fällen. Und skeptisch stimmt, dass sich Nestlé ansonsten über den Betrug ausschweigt.  [3] 

Zu wenig. Französische Behörden haben die Vorgänge über Jahre gedeckt, obwohl ihnen der Betrug bekannt war. Erst jetzt, wo investigative Journalist:innen den Fall aufgedeckt haben, werden die Behörden aktiv. Noch immer gibt es aber keine europäische Warnmeldung aus Frankreich, die in einem solchen Fall angemessen wäre. 

Das deutsche Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit hält sich auf foodwatch-Anfrage nicht für den Fall zuständig. Das Amt beteuert, keine Informationen zu dem Fall vorliegen zu haben, und verweist uns an die Behörden der Länder.  

Das zuständige Ordnungsamt in Frankfurt am Main hält besondere Maßnahmen bislang nicht für notwendig – und verweist darauf, dass die französischen Behörden für den Fall zuständig seien. 

Der Fall ist also ein Musterbeispiel für die organisierte Verantwortungslosigkeit in der europäischen Lebensmittelsicherheit. 

Das französische foodwatch-Büro hat nach Bekanntwerden der Vorwürfe Klagen gegen die betroffenen Unternehmen eingereicht. 

  • [1] Radio France, “Nestlé et d’autres industriels ont purifié illégalement de l’eau contaminée pour continuer de la vendre”, 30. Januar (abgerufen am 15.5.2024) 
  • [2] RFI, “France: l'ANSES confirme la contamination des eaux minérales Nestlé”, 5.4.2024 (abgerufen am 15.5.2024) 
  • [3] Le Monde, “Nestlé destroys two million bottles of Perrier over bacterial contamination”, 25.4.2024 (abgerufen am 15.5.2024) 

foodwatch hat die Aktion am 17.05.2024 gestartet. 

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