Presseaussendung 05.04.2022

foodwatch Osterschoko-Preis-Check: Gleiche Produkte im Osterhasengewand bis zu 178% teurer

Wien, 5.4.2022 - foodwatch Österreich hat in den vergangenen Tagen die Preise von Osterschokolade mit entsprechenden ganzjährig erhältlichen Produkten verglichen – und teilweise extreme Preissprünge entdeckt: Spitzenreiter im – nicht erschöpfenden – foodwatch Preis-Check sind Raffaello. Das Kokos-Mandel-Konfekt ist im Osterhasten-Kostüm in einigen Supermärkten um 178 Prozent teurer als in der regulären Box. Die bekannte Toblerone-Schokolade, wenn sie im Osterhasen-Outfit daherkommt, ist in manchen Supermärkten ebenfalls fast drei Mal so teuer. Manner Neapolitaner Schnitten kosten mit Küken und Lämmchen drauf das Doppelte. Kinderschokolade wird mit Oster-Bastelbogen um 21 Prozent teurer.

Die teils enormen Preisaufschläge sind nicht leicht zu erkennen. Auf dem Supermarktregal ist der Grundpreis eines Lebensmittels zwar meist angegeben. Im Fall der untersuchten Schokoladen bezog er sich je nach Supermarkt auf 100 g oder 1 kg der Ware. Doch die Angaben sind oft sehr klein gedruckt und damit schwer lesbar.

Heidi Porstner, Leiterin von foodwatch Österreich, ergänzt: „Den Preisunterschied zwischen „normalen“ und Osterprodukten erkennt man erst dann, wenn man die Grundpreise vergleicht. Aber wer hat vor Ostern schon die Zeit, sich mit dem Kleingedruckten herumzuschlagen?“ Im foodwatch Preis-Check wurde zum Beispiel die 100g Packung Toblerone um € 2,29 gesehen, während im selben Supermarkt die deutlich kleinere 40 g Toblerone in der Osterverpackung € 2,49 kostete. Porstner erklärt: „Erst wenn man die 100 g-Preise vergleicht, merkt man, was los ist: Wer würde für eine normale Toblerone 100 g-Packung € 6,23 bezahlen? Das ist für uns weder durch Marketing- noch durch Produktionsmehrkosten erklärbar. Manche Hersteller und Händler ziehen uns zu Ostern mit solchen Preissteigerungen ordentlich das Geld aus der Tasche.“

Das Fazit von foodwatch Österreich: Sobald die Naschereien als Osterhase oder Lämmchen verpackt sind, wird auf den Normalpreis ordentlich draufgeschlagen. Das ist für die Konsument*innenschutz-organisation inakzeptabel. Porstner gibt abschließend Konsument*innen einen Tipp: „Kaufen Sie die üblichen Produkte ohne Osterverpackungen und stellen Sie Ihr Osternest selbst zusammen.“

Die ORF-Sendung „konkret“ berichtet heute Abend über den Osterschoko-Preis-Check von foodwatch Österreich: ORF-Konsument*innenmagazin „konkret“, 18:30 in ORF2.

Die Fotostrecke zum gesamten Osterschoko-Preis-Check gibt’s hier.

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