foodwatch Österreich ist noch sehr jung. Trotzdem haben wir von vielen Konsument*innen positive Rückmeldungen bekommen. Aber auch die Lebensmittelunternehmen haben uns schnell wahrgenommen. Kein Wunder: Viele kannten foodwatch Deutschland und wussten, dass wir ihnen ab jetzt auch in Österreich genau auf die Finger schauen werden. Und nicht nur das: Wir haben es uns zum Ziel gesetzt, ihre unfairen Praktiken und irreführenden Werbestrategien nicht länger zu dulden. Wir haben bereits einige Misstände aufgedeckt, es gibt jedoch weiterhin viel zu tun:
Wir haben die verantwortungslose Werbung für Junkfood im Netz aufgedeckt
Wir haben die fragwürdigen Praktiken der „Junkfluencer*innen“ kritisiert: Junge Social Media-Stars machen mit ihren Videos oder über Posts auf YouTube, Instagram oder TikTok Werbung für Süßigkeiten, Limonaden, Burger. Sie richten sich dabei an ein durchwegs junges Publikum und verdienen meist sehr gut daran. Die Lebensmittelindustrie nutzt ihre Beliebtheit und Bekanntheit und nimmt einige von ihnen unter Werbevertrag. Wir halten das für eine perfide Werbestrategie. Sowohl von der Lebensmittelindustrie als auch von den Influencer*innen. Das muss ein Ende haben.
Wir haben für die Lebensmittelampel gekämpft
Vor einem Jahr wusste hierzulande noch kaum jemand, was es mit dem Nutri-Score auf sich hat: Die 5-teilige Skala auf der Verpackungsvorderseite übersetzt das Zusammenspiel der Nährstoffe eines Lebensmittels in leicht verständliche Ampelfarben. So erkennst du auf einen Blick, wie ausgewogen oder unausgewogen ein Lebensmittel ist. Das Problem: Der Nutri-Score ist in Österreich noch nicht offiziell zugelassen. Heimische Hersteller dürfen ihn noch nicht verwenden. Und manche wollen das vermutlich auch nicht. Denn die Farbskala entlarvt irreführende Werbeschmähs auf einen Blick. Wir werden aber nicht locker lassen, bis der Nutri-Score in Österreich zumindest freiwillig verwendet werden darf. Und wir arbeiten mit unseren foodwatch Kolleg*innen der anderen Länder daran, dass der Nutri.-Score auf EU-Ebene verpflichtend wird.
Wir haben die Doppelmoral von Dr. Oetker entlarvt
In Österreich färbt Dr. Oetker bunte Streusel und Torten-Deko weiter mit dem potenziell krebserregenden Farbstoff Titandioxid. In Deutschland geht es seit über einem Jahr auch ohne diesen weißen Farbstoff. Nämlich nach einer erfolgreichen Kampagne unserer Kolleg*innen von foodwatch Deutschland. Wir haben Dr. Oetker aufgefordert, diese Doppelstandards zu beseitigen. Ihnen bleibt nichts andres übrig, als zukünftig Titandioxid aus den bunten Streusel und Zuckerglasuren raus zu halten. Die EU verbietet es nämlich ab 2022. Bis dato verkauft Dr. Oetker seine Tortendeko aber weiter mit Titandioxid. Leider auch im Supermarkt-Regal für die Weihnachtsbäckerei.