Presseaussendung 13.12.2022

foodwatch „Werbeschmäh des Jahres 2022“: Konsument*innen wählen Dreh und Trink wegen dreistem Kinder-Marketing zum Sieger

foodwatch Österreich überreicht heute Schmähpreis und fordert von Dreh und Trink Stopp der Bewerbung an Kinder

Wien (OTS) - Die Konsument*innenschutz-Organisation foodwatch Österreich hat heuer erstmals zum Voting für den „Werbeschmäh des Jahres" aufgerufen. Jetzt steht der Gewinner fest: Dreh und Trink ist der klare Sieger. Das Zuckerwasser mit Spuren von Fruchtsaftkonzentrat buhlt mit Comic-Figuren um die Aufmerksamkeit der Kinder. Ein Ärgernis für viele Konsument*innen.

foodwatch Österreich wird heute um 11:00 Uhr die Urkunde für den „Werbeschmäh des Jahres“ an den Hersteller von Dreh und Trink übergeben und das Unternehmen auffordern, das Kindermarketing rund um die bunten Plastikflaschen zu beenden.

Fotos dazu sind ab 12.00 Uhr unter diesem Link verfügbar.

Ins Rennen um den erstmals zu verleihenden Titel „Werbeschmäh des Jahres“ gingen neben Dreh und Trink: Merci, Ovomaltine, Mazola Maiskeimöl und Beauty Sweeties Fruchtgummi Häschen. In einem Online-Voting konnten Konsument*innen unter fünf ärgerlichen Lebensmitteln wählen.

Darum wurde Dreh und Trink für den Werbeschmäh des Jahres nominiert:

Die buten Flaschen voller Zuckerwasser ködern schon kleine Kinder mit Comic-Tieren auf dem Etikett. Die Flaschen sind zudem „perfekt für Kinderhände abgestimmt“. Das erklärt der Hersteller auf seiner Website. Und gibt so zu, dass dieses Produkt gezielt auf Kinder zugschnitten ist. Beworben werden die Getränke vom Hersteller zudem „mit echten Früchten“. Die sind tatsächlich aber nur in Spuren enthalten, und zwar als Fruchtsaftkonzentrat. Dafür enthält Dreh und Trink reichlich Zucker, kombiniert mit Zusatzstoffen und Aromen.

Laut Empfehlungen der WHO sollte ein so süßes Getränk nicht an Kinder beworben werden. Das sehen auch zahlreiche Konsument*innen so, wie das foodwatch Voting zum „Werbeschmäh des Jahres“ zeigt. „Dreh und Trink ist seit Generationen bekannt. Und Generationen ärgern sich darüber. Das zeigt auch das Ergebnis unseres foodwatch „Werbeschmäh des Jahres“-Votings. Dieses Zuckerwasser, das kaum Fruchtsaft enthält, wird so massiv an Kinder beworben, dass die kaum widerstehen können. Und Eltern oder Großeltern müssen dann mühsam dagegen halten", sagt Heidi Porstner, Leiterin von foodwatch Österreich.

„Dass Dreh und Trink das Rennen um den „Werbeschmäh 2022“ gemacht hat, zeigt, dass viele Konsument*innen diese Art der Vermarktung von zuckersüßen Getränken an Kinder nicht mehr länger hinnehmen wollen. Dieses Marketing, noch dazu für Einweg-Flaschen, ist einfach nicht mehr zeitgemäß“, sagt Lisa Kernegger, ebenfalls Leiterin von foodwatch Österreich.

Marketing für zuckersüße Getränke ist ein gewichtiges Problem

Immer mehr Kinder in Österreich sind übergewichtig oder adipös. Einer der Gründe: Schon die Kleinsten werden durch Werbung für besonders zuckerreiche Lebensmittel und Getränke geködert. Sie gewöhnen sich an den süßen Geschmack, wollen mehr davon und kämpfen unter anderem als Folge davon schon früh mit massivem Übergewicht. Für die Hersteller versprechen süße Getränke allerdings gute Gewinnmargen. Die WHO warnt seit Jahren vor Kinder-Marketing für ungesunde Lebensmittel und Getränke und empfiehlt dringend eine Werbebeschränkung für zu süße, zu fettreiche oder zu salzhaltige Produkte. Ein Getränk wie „Dreh und Trink“ sollte daher nicht an Kinder beworben werden.

foodwatch Österreich ist heute Vormittag bei der Klosterquell Hofer Vertriebs GmbH, dem Hersteller von Dreh und Trink, in Wien. Die Urkunde für den erstmals verliehenen Schmähpreis wird die Organisation den Verantwortlichen des Unternehmens heute bei einem persönlichen Termin übergeben.

„Wir wollen mit Dreh und Trink über Kindermarketing und dessen negative Folgen für Kinder sprechen. Unsere Forderung ist, dass Dreh und Trink die Comic-Tiere auf der Verpackung entfernt und das an Kinder gerichtete Marketing einstellt“, so Porstner und Kernegger abschließend.

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