Artikel 19.04.2023

Der foodwatch Mehrweg-Preis-Check

  • Produktcheck
© foodwatch/Ronald Talasz

In den Supermarktregalen gibt es wieder mehr Produkte in der Mehrwegverpackung. Die Umwelt freut sich. Aber müssen Konsument*innen für umweltfreundliche Mehrwegverpackungen draufzahlen? foodwatch macht den Preis-Check.

Preis-Wirr-Warr im Getränkeregal

Wir haben Produkte verglichen, die sowohl in der Mehrwegpackung als auch in der Einwegpackung erhältlich sind. Es fällt auf: Manche Produkte sind in der Mehrwegverpackung teurer. Manche deutlich billiger. Und einige Produkte kosten in beiden Varianten gleich viel. Bei der Preisgestaltung von Einweg und Mehrweg gibt es für Konsument*innen kein nachvollziehbares System. Es ist ärgerlich, dass man für dasselbe Produkt in verschiedener Verpackung verschiedene Preise verlangt.

Sparen mit Mehrweg: bei vielen Produkten ist das möglich

Bei manchen Produkten können Konsument*innen mit dem Kauf von Mehrwegpackungen sparen und gleichzeitig die Umwelt entlasten. Beispielsweise ist Bier bis auf wenige Ausnahmen in der Glasflasche günstiger als in der Dose.

Draufzahlen für die Umwelt?

Bei Milchprodukten in der Glasverpackung zahlen Konsument*innen aber oft ordentlich drauf.

Bei Säften, Wasser und Softdrinks sind manche in der Einwegpackung und manche in der Mehrwegpackung günstiger. Besonders absurd: Bei Happy Day ist der Orangensaft in der Mehrweg-Glasflasche teurer, der Johannisbeersaft aber günstiger. 

Noch mehr Produkte aus verschiedenen Supermärkten haben wir in unserem ausführlichen Preisvergleich zusammengefasst. Die komplette Übersicht gibt es hier zum Download:

Umweltschutz mit Mehrweg

Mehrweg feiert Comeback in Österreich. Der Grund: Die Mehrwegquote, die 2024 in Kraft tritt. Sie gibt vor: Bis 2025 müssen 25% der Getränke in Mehrweg verpackt sein, bis 2030 dann 30% der Getränke. Schon jetzt bauen viele Hersteller und Abfüller ihr Mehrwegangebot aus. Eine positive Entwicklung, denn Mehrweggetränke aus der Region sind die umweltfreundliche Variante für den Getränkekauf. Bis zu 50-mal kann eine Mehrweg-Glasflasche befüllt werden.

Umweltfreundliches Kaufverhalten sollte nicht mit teuren Preisen bestraft werden. Mehrwegpackungen sind manchmal günstiger, in anderen Fällen teurer. Das zeigt: Hersteller und Handel können den Preis bestimmen. Wir von foodwatch fordern: Produkte in der Mehrwegverpackung sollen billiger sein als in der Einwegpackung.