Nachricht 13.11.2004

Bauernverband drückt sich vor der Debatte über durch die konventionelle Landwirtschaft verursachten Umweltschäden

Der Bauernverband geht einer inhaltlichen Diskussion über die durch die konventionelle Landwirtschaft verursachten Umweltschäden aus dem Weg. foodwatch hatte im April 2004 in einer Studie gezeigt, dass konventionelle Landwirte auf Kosten der Allgemeinheit Umweltschäden verursachen und Bio-Landwirte, die diese Schäden auf eigene Kosten vermeiden, dadurch im Wettbewerb benachteiligt werden. Diese Studie hatte foodwatch auch dem Bauernverband zukommen lassen. Doch statt inhaltlich darauf einzugehen, bezeichnete Bauerpräsident Sonnleitner die Studie lediglich als „Pamphlet“.

Seit Mai 2004 liegt die foodwatch-Studie „Was kostet ein Schnitzel wirklich?“dem Deutschen Bauernverband vor. foodwatch-Geschäftsführer Thilo Bode hatte sie bei einem Treffen mit Bauernpräsident Sonnleitner am 27.05.2004 im Berliner Büro des Bauernverbandes übergeben. Die Studie belegt anhand eines konkreten Beispiels die These, dass die „konventionell wirtschaftende Land- und Forstwirtschaft einer der Hauptverursacher von Beeinträchtigungen an Natur und Landschaft ist“ (Umweltgutachten 2002 des Sachverständigenrates für Umweltfragen).

Offener Brief von foodwatch: Bauernverband muss sich den Fakten stellen

foodwatch hat den Deutschen Bauernverband wiederholt gebeten, die Studie zu kommentieren. Außer der diffamierenden Äußerung von Bauernpräsident Sonnleitner in einer Live-Sendung des Bayerischen Rundfunks: „Herr Bode, das ist ja ein Pamphlet, das haben Sie bestellt und Ihre Söldner haben dies dann geschrieben in dieser polemischen Form.“äußerte sich der Bauernverband jedoch nicht. Deshalb hat foodwatch die Landwirtschaftsfunktionäre in einem offenen Brief aufgefordert, sich den Fakten zu stellen.