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Imitatprodukte, falsche Slogans und legale Täuschung

Das ist das Problem

Fruchtjoghurt ohne Frucht, Zuckerbomben als Fitness-Produkt, vermeintliche Gesundheitswunder mit Nebenwirkungen: Täuschung ist bei verpackten Lebensmitteln nicht die Ausnahme, sondern die Regel. Hersteller tricksen, um ihr Produkt besser aussehen zu lassen, sie tricksen, weil es die Wettbewerber auch tun – und sie tricksen, weil es häufig ganz legal ist und keine Behörde einschreiten kann. Das Lebensmittelrecht duldet viele Fälle von Etikettenschwindel – die Verbraucher haben das Nachsehen.

Das ist der Stand

2007 hat foodwatch erstmals von „legaler Täuschung“ gesprochen, viele Beispiele auf abgespeist.de kritisiert. Inzwischen reagiert die Politik. Die Bundesregierung hat das eigene Portal lebensmittelklarheit.de geschaltet, auf dem Verbraucher Beschwerden über irreführende Produkte einreichen können. Das Problem ist also erkannt und anerkannt – aber mit einer Internetseite noch nicht gelöst. Konkrete Maßnahmen haben Bundesregierung und EU-Politik bislang nicht angekündigt.

Das fordert foodwatch

So lange Täuschung legal bleibt, werden die Unternehmen nichts ändern. Deshalb muss morgen verboten sein, was heute erlaubt ist. Selbst-erfundene Siegel und freiwillige Selbstverpflichtungen der Industrie helfen da nichts, sondern nur klare gesetzliche Vorgaben für verständliche Produktinformation. foodwatch hat einen 15-Punkte-Plan vorgelegt, um Etiketten ehrlicher zu machen. foodwatch fordert, Gesetzeslücken zu schließen und die Unternehmen zu verpflichten, die wichtigsten Informationen verständlich auf die Packung zu schreiben.