Artikel 14.09.2023

Vorsicht Mogelpackung: weniger Inhalt für mehr Geld

Ronald Talasz/foodwatch

Die Fälle in Österreichs Lebensmittelregalen häufen sich: Der Inhalt schrumpft, der Preis bleibt gleich – oder steigt sogar. Wir zeigen dir Beispiele von Produkten, die betroffen sind, und wie du dich gegen diese versteckten Teuerungen wehren kannst.

Die steigenden Lebensmittelpreise machen uns schon seit vielen Monaten zu schaffen. Viele Produkte sind spürbar teurer geworden. Bei manchen Produkten springt der Preissprung deutlich ins Auge. Manche Hersteller versuchen aber die Preissteigerung zu verschleiern. Das macht es noch schwieriger, im Supermarkt die günstigste Wahl zu treffen und der Teuerung auf die Schliche zu kommen.

Shrinkflation: die versteckte Preiserhöhung

Weniger Inhalt für mehr Geld: Dieses Phänomen heißt Shrinkflation - eine Kombination aus shrink = schrumpfen und Inflation. Der Inhalt der Produkte schrumpft, der Preis am Supermarktregal bleibt gleich oder wird sogar rauf gesetzt. Weil sich kaum jemand merken kann, wie viel Gramm genau in einer Verpackung sind, fällt diese versteckte Preissteigerung vorerst kaum jemandem auf.

Beispiele für Teuerung durch Füllmengenreduktion

Vor einem Jahr hat foodwatch erstmals eine umfassende Recherche zu diesem Phänomen gestartet und  Shrinkflation-Produkte aufgedeckt. Auch heuer finden sich in den Supermarktregalen zahlreiche Lebensmittel, deren Inhalt weniger wird, während der Preis – teils deutlich – steigt. Konsument*innen werden darüber nicht informiert.

Auch Grundnahrungsmittel, wie Käse oder Fisch sind mit dabei. Hier einige Beispiele:

Hersteller müssen Shrinkflation deutlich kennzeichnen

Schon im Herbst 2022 haben wir von den Herstellern und den Supermärkten gefordert: Sie müssen deutlich auf den verringerten Inhalt hinweisen – sei es am Regal oder direkt auf der Verpackung. Hersteller preisen ja gerne an, wenn sie für eine Aktion mehr Inhalt in die Verpackung geben. Genauso transparent sollten sie auch kennzeichnen, wenn sie die Füllmenge plötzlich reduzieren.

Frankreich wird aktiv gegen versteckte Teuerung

In Frankreich hat der Wirtschaftsminister Bruno Le Maire vor wenigen Tagen angekündigt, gesetzlich gegen Shrinkflation vorzugehen. Hersteller sollen künftig verpflichtet werden, die Konsument*innen zu informieren, wenn der Inhalt eines Produkts weniger wird, der Preis aber nicht.

Jetzt muss auch die österreichische Politik handeln

foodwatch fordert: Die österreichische Regierung muss dem Beispiel Frankreichs folgen. Versteckte Teuerung muss der Vergangenheit angehören.

Unterschreibe unsere Petition an Bundeskanzler Karl Nehammer, Vize-Kanzler Werner Kogler, Wirtschaftsminister Martin Kocher und Konsumentenschutzminister Johannes Rauch.