Nachricht 30.01.2009

Ohne Gentechnik, mit Preisaufschlag

In Sachen unüberprüfbarer Qualitätsgarantie hat sich allerdings leider nicht viel geändert. foodwatch hatte Campina vorgeworfen, mit der „Landliebe Qualitätsgarantie“ eine besondere Qualität zu suggerieren, obwohl Verbraucher diese besondere Qualität nicht überprüfen können. Und dabei ist es im Prinzip geblieben.

Zwar ist die Landliebe-Milch inzwischen gentechnikfrei. Aber werden beispielsweise die Milchkühe, von denen die Landliebe-Milch stammt, wirklich „artgerecht“ gehalten, wie die Verpackung behauptet? Das können Verbraucher immer noch nicht überprüfen, denn Landliebe-Milch unterliegt jenseits der „Ohne Gentechnik“-Kennzeichnung keinen speziellen, gesetzlich verankerten Richtlinien, deren Einhaltung ein Prüfsiegel bestätigt. Immer noch verkauft Landliebe also mehr Gefühl als Fakten.

Dazu kommt: Die Bauern, die die gentechnikfreie Milch produzieren, bekommen von Campina einen Zuschlag von 1 Cent pro Kilogramm Rohmilch. Im Supermarkt kostet Landliebe-Milch jedoch bis zu 50 Cent pro Liter mehr als andere Milch. Der Mehrpreis, den Verbraucher zahlen, kommt also offenbar nicht den Bauern zugute. Vielmehr ließe sich schlussfolgern, dass es gar nicht so teuer ist, Milch ohne Gentechnik zu produzieren. Und Verbraucher den satten Preisaufschlag immer noch vor allem für aufwändige Werbekampagnen und ausgebufftes Marketing zahlen.