Nachricht 20.08.2009

Schwartaus Antwort auf die abgespeist-Aktion

Von Transparenz haben die Schwartauer Werke offenbar eine andere Vorstellung als ihre Kunden. Man sei „an einer transparenten Kommunikation mit unseren Kunden sehr interessiert“, antwortet eine Dame von der Kundenberatung Mitmachern der abgespeist.de-E-Mail-Aktion. Und führt als vermeintlichen Beleg für diese Offenheit nur pure Selbstverständlichkeiten an: Dass auf der Verpackung „alle Zutaten“ aufgeführt würden und die Richtlinien eines geltenden Gesetzes nicht nur „erfüllt“, sondern auch noch „umgesetzt“ werden. Mit Verlaub: Das ist dann doch ein bisschen wenig!

In der kurzen Antwort bemüht sich Schwartau nicht besonders, auf dem Weg zum gläsernen Unternehmen voranzuschreiten. Zur Kritik an seinem Müsli-Imitat-Riegel Corny fällt dem Hersteller herzlich wenig ein. Nicht einmal ein Versuch der Erklärung, warum die Abbildung auf der Verpackung so viel mehr Getreideflocken und so viel weniger in Form gepresste Mehlbällchen zeigt als das echte Produkt. Auf den Schwindel mit der gefälschten Abbildung gehen die Schwartauer gar nicht erst ein.

Dafür verweisen sie darauf, was – neben Schokolade, Mehlbällchen und viel Zucker – auch in einem Corny Schoko steckt: „Ballaststoffe“ und „fünf Getreidearten“ nämlich. Was allerdings niemand in Abrede gestellt hatte. Dass die Kunden bei einem „Müsliriegel“ aber etwas mehr als nur zehn Prozent echte Getreideflocken erwarten können und auch der Anteil an Ballaststoffen eher gering ist, dazu gibt es keinen Kommentar.

Eine kleine Entwicklung immerhin ist festzustellen: Als „eine gute Alternative zum Schokoriegel“ sieht Schwartau sein Produkt Corny, heißt es in der Antwort auf die abgespeist.de-Mitmachaktion. In einer früheren Stellungnahme an foodwatch war noch von der „gesünderen“ Alternative zu Schokoriegeln die Rede. Als die ganz große Einsicht lässt sich das wohl kaum bezeichnen.