Nachricht 17.01.2011

Gutfrieds Antwort auf die E-Mail-Aktion

In einem Schreiben an die Verbraucher reagiert Gutfried auf die Vorwürfe. Der „Geflügelwurst-Spezialist Nummer Eins“ behauptet in dem Anschreiben, Verbraucher und Kunden „sehr Ernst“ zu nehmen. „Anliegen, Wünsche und Verbesserungsvorschläge“ seien „wichtige Informationen“ für das Unternehmen. Dennoch pocht Gutfried darauf, „offen, vollständig und lückenlos“ über die Rezeptur „aller Produkte“ zu informieren. Dass das jedoch nur im Kleingedruckten geschieht, verschweigt das Unternehmen.

Insgeheim denkt sich Gutfried offenbar:

Es ist uns egal, dass sich über 9.000 Verbraucher von dem Produkt „Puten Cervelatwurst“ getäuscht fühlen. Wir ändern nichts an unserer Vorgehensweise und informieren weiterhin lediglich auf der Rückseite, in nicht einmal 2 Millimeter großer Schrift, dass die Putenwurst eigentlich eine Puten-Schweinewurst ist.

Im weiteren Verlauf der Standardantwort versucht sich der Wurstfabrikant damit herauszureden, dass „bei lediglich zwei neu eingeführten von etwa fünfzig verpackten Gutfried-Produkten“ in der Rezeptur Schweinefleisch verwendet wird. Stimmt. Und gerade deshalb ist das ein Problem. Beim „Geflügelwurst-Spezialisten Nummer Eins“ erwarten Verbraucher nämlich am aller wenigsten, dass sich ein halbes Schwein in eine Wurst mogelt.

Fazit: Es ist zu bezweifeln, dass die „Anliegen [der Verbraucher] Gehör finden“, wie das Unternehmen behauptet. Denn es bleibt bei vagen Äußerungen, konkret wird Gutfried nicht. An keiner Stelle des Anschreibens klingt an, dass Änderungen an der Aufmachung, Produktbezeichnung oder Rezeptur geplant sind. Im Gegenteil: Das Unternehmen verteidigt seine Vorgehensweise – trotz der bereits über 9.000 Verbraucherbeschwerden.