Pressemitteilung 05.06.2020

foodwatch-Statement zur Vertagung der Kastenstand-Entscheidung im Bundesrat

Der Bundesrat hat die Entscheidung über eine Verlängerung der umstrittenen Kastenstand-Haltung von Schweinen vertagt. Dazu erklärt Matthias Wolfschmidt, Tierarzt und internationaler Strategiedirektor von foodwatch: 

„Knapp 600.000 Menschen haben in den vergangenen Wochen an die Grünen appelliert, einer Fortsetzung des Kastenstandes nicht zuzustimmen. Vor allem Dank des öffentlichen Drucks auf die Grünen hat der Bundesrat das Thema kurzfristig von der Tagesordnung genommen. In der Länderkammer hatte es am Ende keine Mehrheit für einen faulen Kompromiss gegeben, der die engen, tierschutzwidrigen Sauen-Käfige für mindestens weitere acht Jahre erlaubt hätte. Es gibt keine gesellschaftliche Akzeptanz mehr dafür, dass Millionen Muttersauen in enge Käfige gesperrt werden. Der Streit um den Kastenstand macht deutlich: Wir brauchen dringend eine andere Agrarpolitik, die Natur, Tiere und Menschen respektiert, statt sie immer weiter auszubeuten und auszupressen – auch, damit Bäuerinnen und Bauern überleben können. Die Grünen sind offenkundig nur durch massiven öffentlichen Druck bereit, für ihre vollmundigen Versprechen von Agrarwende und Tierschutz einzutreten. Und das heisst ganz konkret für die Grünen: Wer glaubwürdig die Agrarwende plakatieren will, der muss den Kastenstand ablehnen, jeder Kompromiss dabei ist ein fauler Kompromiss zu Lasten wehrloser Tiere."