Pressemitteilung 29.05.2020

foodwatch zum Kastenstand-Kompromiss: Grüne planen Fortsetzung von tierquälerischer Praxis

Die Bundesländer Nordrhein-Westfalen und Schleswig-Holstein sollen sich Medienberichten zufolge auf einen Kompromissvorschlag zum umstrittenen Kastenstand für Muttersauen in der Nutztierhaltung verständigt haben, wonach die Praxis für weitere acht Jahre erlaubt werden soll. Über die Beschlussvorlage soll der Bundesrat am 5. Juni abstimmen. Dazu erklärt Matthias Wolfschmidt, Tierarzt und internationaler Strategiedirektor von foodwatch:

„Die gleiche Grüne Partei, deren Führungspersonal einen Mindestpreis für Fleisch fordert, will nun den Weg dafür frei machen, dass Dank der Fortsetzung des Kastenstandes die deutsche Schweinefleischindustrie auch weiterhin ihre auf Billigpreisen und Ausbeutung von Mensch, Tier und Natur fußende Exportstrategie fahren kann. Es ist die gleiche Grüne Partei, die bei jeder Gelegenheit von Agrar- und Tierhaltungswende fabuliert und auf bunten Wahlplakaten fordert: Lasst die Sau raus!

Wer den Schutz von Umwelt, Menschen und Tieren programmatisch so hoch hängt wie die Grünen, kann und darf Regelungen nicht zustimmen, die einzig und allein zu Lasten wehrloser Tiere gehen, die ihr halbes Leben in der qualvollen Enge von Zwangskorsetts aus Eisenstangen eingesperrt sind – und dies mit dem Segen der Grünen wohl auch bleiben werden. 

Knapp 500.000 Bürgerinnen und Bürger haben die Grünen in den vergangenen vier Monaten eindringlich mit einer E-Mail-Petition dazu aufgefordert, das Martyrium von Millionen Muttersauen in Kastenständen endlich zu beenden. Nicht in acht, zehn oder fünfzehn Jahren – sondern jetzt. Die Zwangshaltung von Millionen Muttersauen in den engen Kastenständen widerspricht eindeutig dem im Grundgesetz verankerten Staatsziel Tierschutz und muss umgehend verboten werden.“