Nachricht 22.05.2019

Schon 26.000 Anträge auf Verbraucher-Portal „Topf Secret“ zu Hygiene-Kontrollergebnissen

Auf der Online-Plattform „Topf Secret“ haben bereits 15.000 Bürgerinnen und Bürger bei den zuständigen Behörden die Hygiene-Berichte von 26.000 Restaurants, Bäckereien und anderen Lebensmittelbetrieben beantragt und teilweise auch veröffentlicht.

 In den meisten Fällen erhielten Bürgerinnen und Bürger Auskunft von den Behörden. Die Kontrolleure hatten  dabei in vielen Betrieben erwartungsgemäß keine Beanstandungen festgestellt.

Hygiene-Mängel bei McDonald's-Filiale

Schwere Hygiene-Mängel gab es aber zum Beispiel bei einem McDonald’s in Sinsheim . Laut dem Kontrollbericht vom 23. Mai 2018 war der Lagerbereich „stark verschmutzt“ mit „Lebensmittelresten, die teilweise angetrocknet waren“. Im Spülbereich sammelte sich „übel riechendes Wasser“, die Spülmaschine war „im gesamten Innenraum“ durch „roten, schmierigen Altschmutz stark verunreinigt“. Auch ein „Wechsel des verwendeten Fettes (wäre) schon längst erforderlich gewesen“. Auch in Kühlräumen des Hotel Mercure in Leipzig wurden bei einer Kontrolle am 12. April 2018 „schimmelähnliche Beläge“ entdeckt. Im Küchenbereich war die Kühlung für Fisch und Fleisch defekt, frischer Lachs wurde zu warm gelagert. In einer Subway-Filiale in Karlsruhe wurde bei einer Kontrolle am 13. Februar 2019 „massiver Schädlingsbefall (Schaben) festgestellt“, am 29. März war der Boden unter den Einrichtungsgegenständen der Theke „stark altverschmutzt, unter anderem mit Essensresten“. 

Behörden veröffentlichen nur Bruchteil aller Kontrollberichte

Derzeit wird in Deutschland nur ein Bruchteil der Ergebnisse der amtlichen Lebensmittelkontrollen aktiv durch die Behörden veröffentlicht. Unter www.topf-secret.foodwatch.de ist es für Bürgerinnen und Bürger jedoch möglich, über das bundesweit gültige Verbraucherinformationsgesetz (VIG) an amtliche Kontrollergebnisse zu gelangen – auch an solche, die die Behörden bislang geheim halten. Dabei zeigen sich im Bundesländer-Vergleich große Unterschiede, wie die Behörden mit den Bürgeranfragen umgehen. Während Behörden in Hamburg, Sachsen und Nordrhein-Westfalen die Hygiene-Berichte fast immer herausgeben, lehnten die zuständigen Ämter in Schleswig-Holstein alle Bürger-Anfragen über „Topf Secret“ ab. Dort hat die zuständige Justizministerin Sabine Sütterlin-Waack entsprechende Absprachen mit den Behörden getroffen. Auch die Behörden in Berlin-Spandau und Berlin-Neukölln verweigerten die Herausgabe – obwohl Justizsenator Dirk Behrendt den Bezirken empfiehlt, die Anfragen zu beantworten.