Nachricht 19.10.2011

Deutsche Bank will Lebensmittel-Spekulation prüfen

Mehr als 10.000 Protest-Mails innerhalb eines Tages und kritische Artikel in unzähligen Zeitungen zeigen Wirkung: Mit dem Report „Die Hungermacher“ hatte foodwatch kritisiert, dass Spekulationsgeschäfte auch der Deutschen Bank die Lebensmittelpreise in die Höhe und Menschen in den Hunger treiben. Bereits einen Tag später kündigte das Geldhaus eine Überprüfung dieser Geschäfte an.

„Ich teile Ihre Betrübnis darüber, dass viele Menschen auf der Welt immer noch in Armut leben und Hunger leiden müssen. Die Deutsche Bank wird Ihren Bericht zu den Auswirkungen des Rohstoffhandels daher gründlich prüfen", schreibt Deutsche Bank-Chef Ackermann in einem persönlich unterzeichneten Brief an foodwatch. „Sollten sich ausreichende Belege dafür finden, dass diesbezügliche Aktivitäten der Bank die von Ihnen beschriebenen Auswirkungen haben könnten, werden wir die entsprechenden Konsequenzen ziehen.“

Jetzt dranbleiben und mitmachen!

Dass die Deutsche Bank so schnell reagiert und eine Überprüfung ankündigt, ist positiv – nun müssen wir dran bleiben und darauf dringen, dass die Deutsche Bank in der Konsequenz tatsächlich aus der Spekulation mit Nahrungsmitteln aussteigt. Die Belege, dass diese Geschäfte Hunger verursachen, sind erdrückend. Nach dieser Ankündigung darf die Deutsche Bank keinen Rückzieher mehr machen. Unterstützen auch Sie deshalb jetzt unsere E-Mail-Aktion!

Ackermann sorgt sich ums Image der Deutschen Bank

Doch Ackermann schreibt auch: „Kein Geschäft ist es wert, den guten Ruf der Deutschen Bank aufs Spiel zu setzen.“ Das zeigt deutlich, worum es zuallererst geht: Nicht um Leben und Leiden der Menschen in den ärmsten Ländern der Welt, die angesichts steigender Preise Nahrungsmittel nicht mehr bezahlen können – sondern um das Image der Deutschen Bank.

Mehr als 10.000 Menschen schreiben an die Deutsche Bank

Erst gestern hatte foodwatch unter großem öffentlichen Interesse den Report „Die Hungermacher – Wie Deutsche Bank, Goldman Sachs & Co. auf Kosten der Ärmsten mit Lebensmitteln spekulieren“ vorgestellt. Darin stellt foodwatch dar, wie die Zockerei von Banken und Versicherungen mit Lebensmitteln die Preise in die Höhe treibt. foodwatch forderte die Deutsche Bank als größte Investmentbank der Welt in einem Offenen Brief auf, aus dem Geschäft mit Nahrungsmittel-Rohstoffen auszusteigen. Über eine E-Mail-Aktion mit dem Titel „Hände weg vom Acker, Mann!“ wandten sich innerhalb eines Tages mehr als 10.000 Menschen direkt an Deutsche-Bank-Chef Ackermann und unterstützten diese Forderung.

Schreiben auch Sie an Ackermann und zeigen Sie ihm, was Sie von einer Bank halten, die Geschäfte auf Kosten der Ärmsten macht – jetzt unterzeichnen!