Goldener Windbeutel 2010

Der Goldene Windbeutel 2010 ging an Zott für den Monte Drink.

Nach dem Erfolg des Goldenen Windbeutels 2009 konnten auch 2010 Verbraucherinnen und Verbraucher über die dreisteste Werbelüge des Jahres abstimmen. Zuvor hatte eine prominenet Jury aus den Produkten, die foodwatch im Rahmen der abgespeist-Kampagne vorgestellt hatte,die fünf Kandidaten gewählt. 

Die Jury setzte sich aus Kabarettist Frank-Markus Barwasser, Journalist und Autor Ullrich Fichtner, Moderatorin Astrid Frohloff, Schauspieler Andreas Hoppe und Fernsehmoderator Tobias Schlegel zusammen.

Die Kandidaten

  • Carlsberg: Beo Heimat Apfel & Birne.
    Als „Bio-Erfrischung“ aus „rein natürlichen Zutaten“ bewarb Carlsberg seine Brause. Statt Bio-Früchten steckte aber neben Zitronen- und Ascorbinsäure nur ein nicht näher definiertes „natürliches Aroma“ in dem Getränk.
  • Unilever: Bertolli Gegrilltes Gemüse.
    Mit angeblich „verbesserter Rezeptur“ bewirbt Unilever seine Pasta-Sauce – tatsächlich enthält diese nun den Zusatzstoff Zitronensäure, den Geschmacksverstärker Hefeextrakt und ein nicht näher definiertes Aroma. 
  • Pfanner: Der Gelbe Zitrone-Physalis.
    Leuchtend gelb prangen Physalis und der Hinweis auf gelben Tee auf der Verpackung des vermeintlichen Wellness-Tees. Dabei kommt Physalis im Tee gar nicht vor.
  • Escoffier: Duett Champignon Creme-Suppe.
    Eine „Kochkreation“ von „Gourmet-Köchen“ mit „feinsten Zutaten“ in „Anlehnung an die Spitzengastronomie“, sagt Escoffier über seine Cremesuppe. Eine Tütensuppe in der Dose sagt foodwatch. Denn in der Suppe stecken vor allem Zusatzstoffe, Aromen und Geschmacksverstärker.
  • Zott: Monte Drink.
    Monte sei ein „idealer Begleiter für Schule und Freizeit“, mit „wertvollem Traubenzucker“ suggeriert Zott. Dabei stecken in einem Fläschchen acht Stück Würfelzucker – mehr als in der gleichen Menge Cola.

Das Ergebnis

Das Ergebnis der Wahl zum „Goldenen Windbeutel“ 2010.

81.457 Verbraucher stimmten über die dreisteste Werbelüge des Jahres 2010 ab. Mit Abstand die meisten Verbraucher (37,6 %) sahen in Monte Drink von Zott den unverschämtesten Fall von Etikettenschwindel. foodwatch verlieh dem Hersteller daher den „Goldenen Windbeutel 2010“.

Die Verleihung

Der Goldene Windbeutel 2010 ging an den Monte Drink von Zott.

Am 23. April 2010 verlieh foodwatch den „Goldenen Windbeutel“ an Zott. Wie bereits im Vorjahr wurden foodwatch-Kampagnenleiterin Anne Markwardt und der stellvertretende Geschäftsführer Matthias Wolfschmidt beim Versuch, den Preis für die dreisteste Werbelüge persönlich zu übergeben, abgewiesen. In der Zott-Firmenzentrale im bayerischen Mertingen ließ die Geschäftsführung ausrichten, dass sie nicht zu sprechen sei.