Rewe Beste Wahl: Wasabi Erdnüsse

Rewe bewirbt seine Erdnüsse auf der Schauseite groß mit Wasabi. Doch das Produkt enthält nur homöopathische 0,003 Prozent Wasabi. Rewe fügt stattdessen Aroma und Farbstoff hinzu – offenbar um eine Wasabi-ähnliche Schärfe und Farbe vorzugaukeln.

Die Supermarktkette bewirbt ihr Produkt der Eigenmarke „Rewe Beste Wahl" mit dem edlen japanischen Gewürz Wasabi. Der Name, die Farbgebung der Verpackung und die Farbe des Teigmantels suggerieren echtes Wasabi. Erst das Kleingedruckte auf der Rückseite verrät, dass nur 0,003 Prozent Wasabi enthalten sind. Auf der Vorderseite wirbt Rewe mit „scharf gewürzt“. Da jedoch der enthaltene Wasabi-Anteil offenbar nicht ausreicht, hilft Rewe mit einem „Aroma Typ Senf“ nach. Auch bei der Farbe wollte sich Rewe anscheinend nicht auf die 0,003 Prozent Wasabi verlassen: Als Farbstoff sind „Kupferkomplexe der Chlorophylle und Chlorophylline“ hinzugefügt. Das Produkt enthält zudem nur 27 Prozent Erdnüsse. Auf der Schauseite ist allerdings nichts davon erkenntlich. 

In Erwartung eines gewissen Schärfegrades haben wir die Nüsse gekauft. Der Geschmackstest hat uns dann verwundert.
Vanessa F. hat das Produkt beim foodwatch- Schummelmelder eingereicht.

Gemäß EU-Lebensmittelrecht ist es unzulässig, eine Zutat zu bewerben, die durch eine andere Zutat ersetzt wurde. Ob es ausreicht, wenn nur geringe Mengen einer Zutat enthalten sind, um diese werblich hervorheben zu dürfen, ist regelmäßig Gegenstand von Gerichtsverfahren - mit unterschiedlichem Ergebnis. Zwar müssen Hersteller angeben, zu wieviel Prozent die Zutaten enthalten sind, die  auf der Packung werblich hervorgehoben werden. Diese Kennzeichnung kann allerdings im Kleingedruckten auf der Rückseite versteckt sein. Die Verbraucherzentralen fordern, dass der Anteil gut sichtbar auf der Vorderseite angegeben werden muss – das würde das Täuschungspotenzial „signifikant verringern“. Das Rewe-Produkt wurde auch bei dem Portal lebensmittelklarheit.de gemeldet. Bis heute passte Rewe das Produkt jedoch nicht an.

Verdient Rewe dafür den Goldenen Windbeutel, den Preis für die dreisteste Werbelüge des Jahres? 

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